Endnote klagt Zotero auf 10 Mio $

Zotero ist mit einer 10 Mio US $ Klage durch Endnote, dem Marktführer von Literaturverwaltungsprogrammen, konfrontiert.  Thomson Reuters (Scientific) Inc. hat die George Mason University (GMU) auf reverse engineering und de-compiling geklagt, weil am Center for History and New Media – wo Zotero entwickelt wird – als Beiprodukt ein Konvertierungswerkzeug angeboten wurde, das EndNote Zitierstile in die Open Source Citation Style Language (CSL) umwandelt.

Das Pikante an der Klage ist, dass die über 3.000 Endnote Zitierstile (Dateien im .ens Format)

  1. öffentlich zugänglich sind (http://www.endnote.com/support/enstyles.asp) und
  2. nicht alle von Endnote selbst sondern von der Community – den Nutzer und Nutzerinnen – entwickelt wurden.

Thomson sieht durch Open Source Geschäftsgrundlage gefährdet

Zotero ist mit einer 10 Mio US $ Klage durch Endnote, dem Marktführer von Literaturverwaltungsprogrammen, konfrontiert.  Thomson Reuters (Scientific) Inc. hat die George Mason University (GMU) auf reverse engineering und de-compiling geklagt, weil am Center for History and New Media – wo Zotero entwickelt wird – als Beiprodukt ein Konvertierungswerkzeug angeboten wurde, das EndNote Zitierstile in die Open Source Citation Style Language (CSL) umwandelt.

Das Pikante an der Klage ist, dass die über 3.000 Endnote Zitierstile (Dateien im .ens Format)

  1. öffentlich zugänglich sind (http://www.endnote.com/support/enstyles.asp) und
  2. nicht alle von Endnote selbst sondern von der Community - den Nutzer und Nutzerinnen - entwickelt wurden.

Ganz ohne Zweifel ist die Marktführerschaft von Endnote nicht bloß durch den großen Erfolg der Open Source Software Zotero bedroht, sondern fürchtet vor allem durch das zukunftsträchtige Konzept einer flexiblen auf XML basierende Zitier- und Bibliografiesprache seine Geschäftsgrundlage zu verlieren.  Obwohl ich mich juristisch nicht gut auskenne, sehe ich in dieser Klage eine ganz wichtigen Musterprozess. Können Softwarefirmen verlangen, dass die von ihren BenutzerInnen erstellten Inhalte, die in den jeweiligen proprietären Dateiformaten vorliegen, nicht konvertiert werden dürfen? Ist es z.B. verboten, dass ich einen Konverter schreibe der Worddateien in OpenOffice Dateien umwandelt? Ist die Entdeckung des Aufbaus eines Dateiformats bereits reverse engineering der Software, die dieses Dateiformat erzeugt?

Mit diesen letzten beiden Fragen wird die Bedeutung aber auch die Absurdität der Klage von Thomson recht offensichtlich. Das ist natürlich der von mir auf die Essenz reduzierte Inhalt der Klage. Im Text des Courthouse News Service, als auch in der offiziellen Anklageschrift (PDF, 416 kB) formuliert Thomson das natürlich weit weit blumiger und ausführlicher. (Das Lesen der Anklageschrift lohnt sich schon allein deshalb, weil es für einen Laien – wie ich einer bin – ganz interessant ist zu sehen, wie so eine Anklageschrift original aussieht und formuliert wird.)

Weitere Informationen zum Thema bieten die nachfolgenden Links:

Diskussion innerhalb des Zoteroteams *vor* der Thomson Klage Diskussion innerhalb des Zoteroteams *vor* der Thomson Klage

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Zotero Diskussionsforum: Thomson klagt Zotero Zotero Diskussionsforum: Thomson klagt Zotero

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Slashdot Diskussionsforum: Thomson klagt Zotero Slashdot Diskussionsforum: Thomson klagt Zotero

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