Aus didaktischen Erfahrungen lernen

Auf der GMW-Tagung in Zürich präsentiere ich meine Überlegungen für eine didaktische Taxonomie. Ich arbeite an einer systematischen Gliederung von Unterrichtsmethoden schon seit 2006. In diesem Sommer aber scheint es, dass ich endlich die letzten theoretischen Schwierigkeiten klären konnte und nun nicht nur einen konsistenten, sondern auch heuristisch fruchtbaren Gliederungsvorschlag präsentieren kann.

Auf der GMW-Tagung in Zürich präsentiere ich meine Überlegungen für eine didaktische Taxonomie. Ich arbeite an einer systematischen Gliederung von Unterrichtsmethoden schon seit 2006. In diesem Sommer aber scheint es, dass ich endlich die letzten theoretischen Schwierigkeiten klären konnte und nun nicht nur einen konsistenten, sondern auch heuristisch fruchtbaren Gliederungsvorschlag präsentieren kann.

Der Beitrag, den ich ja bereits im März einreichen musste - also noch vor meiner 5-wöchigen Auszeit im Sommer (statt dem Urlaub) - behandelt die didaktischen Handlungsebenen. Im Gesamtkonzept ist dies aber erst die eine Hälfte der zweidimensionalen Taxonomie.

Im Vortrag gebe ich daher erstmals einen Überblick zum Gesamtkonzept und gehe nun auch auf die unterschiedlichen Beschreibungsebenen - das ist die zweite Dimension der Taxonomie - ein. Das ist bisher von mir noch nicht verschriftlicht worden, daher ein paar ganz kurze Worte zu der dahinter liegenden Grundidee:

  1. Bisherige Versuche einer konsistenten didaktischen Taxonomie scheiterten einerseits an einer Vermischung unterschiedlicher didaktischer Handlungsebenen. Jede dieser Ebenen hat andere Handlungs- und Gestaltungsgesetze und muss daher gesondert analysiert bzw. behandelt werden.
  2. Ein weitere Schwierigkeit bei der Systematik war es, dass auch zwischen verschiedenen Abstraktionsstufen (=Beschreibungsebenen) unterschieden werden muss. Zentral in meinem Ansatz ist ein erweitertes didaktisches Kategorialmodell. Ausgehend von den 7 Kategorien (Lernende, Lernhelfer/-in, Lernaufgaube, Lernmaterial, Lernwerkzeug, Lernumgebung, außerdidaktische Umgebung) entstehen durch deren Kombination didaktische Prinzipien, die wiederum die didaktischen Methoden motivieren.
  3. Die didaktischen Prinzipien selbst sind nichts anderes als ein ganz spezifischer Fokus auf den Lernprozess. Sie werden durch die Kombination eines Adjektivs, das diesen Fokus darstellt, und dem Beiwort "Lernen" gebildet: Also z.B. entdeckendes, situiertes, problemorientiertes, autodidaktisches, mentorielles usw. usf. Lernen.

Mein Plan ist es, das gesamte theoretische Konzept inklusive einer umfangreichen Fallstudie unter dem Titel "Plädoyer für didaktische Vielfalt - Zur Taxonomie von Unterrichtsmethoden" zu veröffentlichen. In der Fallstudie, die sich auf die Arbeiten von Karl-Heinz Flechsig stützt, zeige ich wie aus der systematischen Variation der Beziehungen der 7 Variablen im Kategorialmodell die didaktischen Prinzipien und die dazugehörigen Modell- bzw. Musterszenarien entwickelt werden. Die Taxonomie ist nicht nur ein Hilfsmittel zur Unterrichtsplanung sondern auch ein heuristisches Werkzeug zur Entwicklung neuer Unterrichtsszenarien.

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