E-Portfolios in der universitären Weiterbildung

Klaus Himpsl-Gutermann – Mitarbeiter in meinem Department "Interaktive Medien und Bildungstechnologien" – hat im März seine Promotion mit Auszeichnung bestanden. Ich war als Betreuer und Erstbegutachter in das Promotionsverfahren involviert. Inzwischen ist die Dissertation auch bereits als Buch erschienen.

Klaus Himpsl-Gutermann – Mitarbeiter in meinem Department "Interaktive Medien und Bildungstechnologien" – hat im März seine Promotion mit Auszeichnung bestanden. Ich war als Betreuer und Erstbegutachter in das Promotionsverfahren involviert. Inzwischen ist die Dissertation auch bereits als Buch erschienen.

Dem elektronischen Portfolio wird für die Unterstützung von Lern- und
Bildungsprozessen ein hohes Potenzial zugeschrieben: In der Verbindung
von reformpädagogischen Ansätzen mit den Möglichkeiten vernetzter Medien
scheint es der ideale Begleiter des lebenslangen Lernens und ein
Instrument für die Entwicklung von (Hoch-)Schule zu sein. Aufgrund
seiner noch jungen Geschichte gibt es allerdings – vor allem im
deutschsprachigen Raum – kaum empirische Erkenntnisse.

Studierende im Spannungsfeld von Reflexivem Lernen und Digital Career Identity

Klaus Himpsl-Gutermann: PromotionsfeierAusgangspunkt der vorliegenden Dissertation war deshalb ein
dreijähriges Aktionsforschungsprojekt, bei dem ein E-Portfolio-Konzept
auf Studiengangsebene entwickelt, eingeführt und evaluiert wurde. Bei
der abschließenden Studie auf Basis von qualitativen Alumni-Interviews
wurde bewusst die Perspektive der Lernenden eingenommen: Welchen Nutzen
ziehen die Studierenden aus dem E-Portfolio? Welche Probleme treten bei
der Verwendung auf und mit welchen Handlungsstrategien können diese
überwunden werden? Welche Bedeutung hat das E-Portfolio für die
Lernenden über das Studium hinaus?

Aus der Beantwortung dieser Fragen liefert die Dissertation
neben Handlungsempfehlungen für Bildungseinrichtungen Beiträge zur
Theorie von E-Portfolios in Form von drei Modellen. Zentrales Ergebnis
ist ein 4-Phasen-Modell, das die E-Portfolio-Verwendung der
Studierenden in den Phasen „sich orientieren“, „sich positionieren“,
„sich identifizieren“ und „sich präsentieren“ beschreibt. Vor allem in
der kritischen zweiten Phase offenbaren sich dabei die Spannungsfelder
des E-Portfolios zwischen Selbstreflexion und Fremdbeurteilung, worin
sich Ambivalenzen unseres Bildungssystems widerspiegeln.

Die Dissertation ist im April 2012 im Verlag Werner Hülsbusch erschienen. Eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse kann in einem öffentlichen Präsentationsportfolio von Dr. Klaus Himpsl-Gutermann abgerufen werden. Das Foto links zeigt die Freude unmittelbar nach dem bestandenem Rigorosum.

Modelllehrgang eEducation

Im Mittelpunkt der in der Dissertation beschriebenen Aktionsforschung stand die wissenschaftliche Begleitung und Gestaltung des berufsbegleitenden Master-Lehrgang „eEducation, MA“. Dieser Lehrgang, den ich gleich nach meiner Rufannahme und Übersiedelung von Hagen hier in Krems curricular geplant und ein Jahr später gestartet habe, ist – dank der fachlich-didaktischen und technischen Expertise von Dr. Klaus Himpsl-Gutermann – inzwischen zu dem Vorzeigelehrgang unseres Departments geworden.

Mit 2008 wurden das E-Portfolio in das Curriculum integriert und – unter anderem auch durch das als Dissertation nun veröffentlichte Aktionsforschungsprojekt – ständig evaluiert, angepasst bzw. verbessert. Der Studiengang beschäftigt sich mit dem "Lehren und Lernen mit
Neuen Medien" und beleuchtet das Thema "eLearning" aus verschiedenen
Perspektiven. Der Lehrgang startet heuer bereits zum sechsten
Mal. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, so
informieren Sie sich auf der Lehrgangshomepage - solange Restplätze frei sind, können Bewerbungen noch bis zum Starttermin am 3. Mai 2012 entgegen genommen werden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Captcha loading...