Archivieren von Internetseiten

Der öffentliche und kostenlose Dienst zum Archivieren von Internetquellen Webcite® ist in finanzielle Bedrängnis geraten. Der Beitrag erläutert den Vorteile und die Bedienung dieses Dienstes und ruft dazu auf, ihn über Spenden auch zukünftig sicher zu stellen.

Bei Seminaren zum wissenschaftlichen Arbeiten weise ich immer drauf hin, dass beim Zitieren von Internetquellen eine dauerhafte Archivierung vorzunehmen ist. Das ist besonders bei zeitlich kritischen Momentaufnahmen wichtig, wo die Webseite wegen Proteste, Gerichtsbeschlüsse etc. geändert oder vom Netz genommen wird. Aber auch ganz generell: Wir müssen auf die flüchtigen Inhalte im Internet referenzieren können, damit die sog. "intersubjektive Überprüfbarkeit" von wissenschaftlichen Argumentationsgängen gesichert ist.

Natürlich gibt es die Möglichkeit sich ein persönliches Archiv  – sei es über Papier oder über Dienste wie zotero.org – anzulegen. Aber das ist umständlich, weil dann interessierte Personen das jeweilige Privatarchiv (z.B. mich persönlich) anfragen müssen. Eine gute Möglichkeit der dauerhaften öffentlichen Archivierung war bisher der Internetdienst Webcite®, der aber nun in finanzielle Bedrängnis geraten ist. Ich möchte daher alle an der Wissenschaft interessierte Personen/Organisationen aufrufen, das Weiterbestehen einer kostenlosen Option für das Archivieren von Internetseiten durch eine Spende sicher zu stellen.

Die Chancen stehen nicht schlecht: Mit meiner heutigen Spende wurden nach 83 Tagen bereits über 25% des erforderlichen Betrags gespendet. Wenn die Beiträge weiterhin so eintreffen, dann kann das Ziel bis Jahresende (etwa noch 250 Tage) sogar um ein Viertel überboten werden – wenn ich richtig gerechnet habe 😉

Um das Prinzip bzw. die Vorteile von Webcite® leichter verstehen zu können, verweise ich auf Webcite® – Zitieren von Internetquellen, einen Beitrag, den ich bereits 2008 zu diesem wertvollen Dienst geschrieben habe.

 

Von Peter Baumgartner

Seit mehr als 30 Jahren treiben mich die Themen eLearning/Blended Learning und (Hochschul)-Didaktik um. Als Universitätsprofessor hat sich dieses Interesse in 13 Bücher, knapp über 200 Artikel und 20 betreuten Dissertationen niedergeschlagen. Jetzt in der Pension beschäftige ich mich zunehmend auch mit Open Science und Data Science Education.

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