Neuer Webauftritt: Motive und Pläne

Seit mehreren Monaten arbeite ich an einem neuen persönlichen Webauftritt von mir. Der Beitrag erläutert die Motive, diskutiert die Pläne und verlinkt zu den bereits im Ansatz fertigen Webseiten.

Ich bin gerade in einem Hotel in Stuttgart, weil ich Morgen früh eine Keynote auf einer Veranstaltung des Kultusministeroum von Baden-Württemberg halte. Eine gute Gelegenheit endlich mal meine Ideen und Arbeiten der letzten Monate zu berichten. Seit mehreren Monaten arbeite ich nämlich bereits an einem neuen persönlichen Webauftritt. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Neuer Webauftritt: Organisatorische und technische Motive

  • Das Design, das Gedankensplitter verwendet, ist in die Jahre gekommen. Weil ich etliche "Hacks" daran vorgenommen habe und es daher nicht laufend updaten kann, ist es nicht responsiv, d.h. für mobile Nutzung auf Smartphones sehr schlecht geeignet.
  • Gedankensplitter ist mit Features überladen: 113 Plugin, die einersits ständig gewartet werden müssen und deren neue Versionen andererseits häufig nicht-intendierten  Auswirkungen (Konflikte) auf andere Erweiterungen zeigen. 
  • Gedankensplitter ist langsam geworden, weil ich auch kostenlose einen interaktiven Kurs zur Actors-Network-Theorie (ANT) anbiete, der unter anderem nur dann funktioniert, wenn ich den Plugin, der für Cache zuständig ist, ausschalte.
  • Nach jedem geschriebenen Artikel brauche ich für Endausarbeitungen etwa eine Stunde (Suchen nach einem passenden Feature-Bild, Texte nachträglich so anpassen, dass er möglichst gut optimalen Einstellungen für die Suchmaschinen (SEO-Search Engine Optimization) entspricht.

Neuer Webauftritt: Inhaltliche Motive

Neben diese unmittelbaren technischen/organisatorischen Gründen für einen neuen Webauftritt gibt es vor allem aber auch inhaltliche Ursachen:

  • Meine inhaltlichen Schwerpunkte haben sich verschoben: Statt E-Learning Didaktik  interessiert mich nun weit mehr, wie sich der Workflow bei Forschungsprozessen ändert und welche Möglichkeiten hier (Bildungs-)Technologien bieten. 
  • Diese für mich nun aktuellen Thematik hat eine andere Community als Zielgruppe. Statt deutschprachige Interessierte zu E-Learning und Weiterbildung möchte ich nun mit einem internationalen, englisch-sprachiges Publikum diskutieren.
  • Die Thematik ist wegen ihrer Aktualität noch recht wenig bearbeitet und schließt ein großes Gebiet auf, das jedoch trotzdem sehr technisch und letztlich einen engen Rahmen hat: Werkzeuge und Methoden für reprodouzierbare Forschung die alle auf Rahmenpaktete wie R, RStudio, verschiedene Versionen von Markdown, Git,  – um nur einige zu nennen, beruhen.
  • Diese neue Arbeitsweisen erfordern insgesamt auch eine neue technische Infrastruktur, die ganz wesentlich auch den Schreibprozess betrifft. Alle Werkzeuge sind nicht nur Open Source,  sondern fokussieren auf normale Textdateien als Rohgegenstände zur Bearbeitung. Damit soll sowohl freie Zugänglichkeit (kein Eingesperrtsein in proportiären Softwaresystemen) als auch Nachhaltigkeit (für Menschen leserliche Textdateien, die von jedem Texteditor bearbeitet werden können) gesichert werden.
  • Gedankensplitter ist auch eine Website, die über meine Aktivitäten (Vorträge, Projekte, Dissertationen, Ehrungen etc.) berichtet. Dieser "Karriere-" bzw. "Portfolio-" Aspekt meiner Website interessiert mich – angesichts der näher kommenden Pensionierung – immer weniger. Ich habe schon seit längerer Zeit keine Lust mehr, wertvolle Lebenszeit für den Nachweis meiner professioneller Kompetenz zu verschwenden. Vor allem auch deshalb, weil es sowieso -zig andere Berichtssyste 😎 me an der Uni gibt. (Der Zeitaufwand für bürokratischen Verpflichtungen einer Universitätsprofessur ist in den letzten jahren enorm angewachsen!)

Neuer Webauftritt: Meine Pläne

Auch wenn sich die Themen ein wenig verschieben (wie das ja auch schon in den letzten Monaten der Fall war) wird es weiterhin deutschsprachige Texte in Gedankensplitter geben. Zum Beispiel wenn ich für das ganz neue Buch "Statistik mit R" eine Rezension schreibe.  Aber es wird ein neues Design geben, das responsiv ist.

Ob und wie ich die vielen Erweiterungen loswerde, weiß ich noch nicht. Die nahe liegende Idee wäre es, wenn ich den interaktiven Kurs auf eine eigene Domäne lege und auch andere, kaum benutze Plugins de-installiere und/oder deren inhaltlichen Teile auslagere. (Das sieht nach viel Arbeit aus und einer unübersichtlichen Flut von Websites…)

Ich habe inzwischen ein englisches Weblog begonnen, das ich in R/RStudio mit Hilfe des Programmpaketes Blogdown und dem statischen Website-Generator Hugo schreibe und über das kooperative Versionskontrollsystem GitHub schließlich durch Netlify ("All-in-one platform for automating modern web projects") publiziere. So lange diese Liste der Prozesschritte auch klingen mag, das Endprodukt wird ohne Gebühren erstellt und der Ablauf ist schnell und größtenteils automatisch. (Ich werde über diese Prozesskette und ihre Werkzeuge noch ausfürlich berichten - aber im Englischen Weblog  😎 

Ich überlege mir ob ich auch eine englisches Portfolio-Website brauche bzw. führen werde. Eher nicht, meine Begeisterung dafür hält sich derzeit in Grenzen

Neuer Webauftritt: Aktueller Stand der Dinge

  • Ich habe mir eine neue Domäne www.peter-baumgartner.net zugelegt. Das Problem mit peter.baumgartner.name ist, dass dafür keine Subdomänen angelegt werden können. ('peter' ist bereits die Subdomäne von 'baumgartner' und der TLD 'name'.) Auch meine peter-baumgartner.at Domäne ist nicht gut für englische-sprachige Webseiten geeignet.
  • Das neue englische Weblog ist unter https://notes.peter-baumgartner.net zwar noch im Aufbau aber bereits einsehbar.
  • Die englische Portfolio-Seite https://portfolio.peter-baumgartner.net ist zwar im Design soweit fertig, es gibt aber vorerst fast nur Mustertexte. Ich müsste sie nun mit meinen persönlichen Inhalten "befüllen".
  • Geplant ist eine "Landing-Page" (Hauptseite), von der dann auf die verschiedenen Webauftritte von mir verlinkt wird. Das sind nicht nur Webseiten, sondern auchandere soziale Netzwerke, wo ich tätig bin wie Twitter, Github, Stackoverflow. Ein – leider nicht für mehrere Webseiten und daher für mich nur bedingt brauchbares – Service   veranschaulicht ganz gut die Idee einer about.me/baumgartner "Landing Page".

Von Peter Baumgartner

Seit mehr als 30 Jahren treiben mich die Themen eLearning/Blended Learning und (Hochschul)-Didaktik um. Als Universitätsprofessor hat sich dieses Interesse in 13 Bücher, knapp über 200 Artikel und 20 betreuten Dissertationen niedergeschlagen. Jetzt in der Pension beschäftige ich mich zunehmend auch mit Open Science und Data Science Education.

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