Didaktische Dimensionen von MikroLernen

Heute halte ich eine Keynote auf der 6. MicroLearning Tagung in Innsbruck. Ich werde dabei zum ersten Mal versuchen, die von mir entwickelte didaktische Taxonomie auf MikroLernen anzuwenden.

Heute halte ich eine Keynote auf der 6. MicroLearning Tagung in Innsbruck. Ich werde dabei zum ersten Mal versuchen, die von mir entwickelte didaktische Taxonomie auf MikroLernen anzuwenden.

Bei der Übersetzung der didaktischen Taxonomie für MikroLernen gehe ich von zwei wesentlichen Hypothesen aus:

  1. MikroLernen findet in meiner Taxonomie auf der Ebene der "didaktischen Interaktionen" statt. Das ist in meiner Hierarchie der Handlungsebenen die unterste Ebene, also jener Bereich, wo die Handlungen nicht länger als einige Minuten dauern.
  2. Da ich davon ausgehe, dass jede der verschiedenen didaktischen Handlungsebenen eigene Gesetzmäßigkeiten hat, muss dies auch für die Ebene des MikroLernen, d.h. der untersten Handlungsebene, der Ebene der didaktischen Interaktion – wie ich sie genannt habe – gelten. Ich schlage vor, dass für diesen didaktischen Bereich die Habermas'sche Theorie des kommunikativen Handelns zum Tragen kommen soll.

Die dazu gehörige Prezi-Präsentation "Educational Dimensions of MicroLearning" kann von meinem Prezi-Account heruntergeladen werden.

Zur Theorie des kommunikativen Handelns

Es sind vor allem drei Besonderheiten, die sich durch die Zuschreibung einer Theorie des kommunikativen Handelns für die unterste Handlungsebene ergeben:

  1. Weil die unterste Handlungsebene der didaktischen Interaktion die Basis für alle weiteren Handlungsebenen darstellt, bedeutet dies, dass alle höheren Ebenen ebenfalls den Gesetzmäßigkeiten der Theorie des kommunikativen Handelns folgen. Dies ergibt sich schon alleine aus dem Charakter der inklusiven Hierarchie, wo jede "höhere" Ebene, die "untere" Ebenen mit einschließt.
  2. Als Folge davon ergibt sich, dass alle Handlungsebenen immer nach genau drei Geltungsprinzipien zu hinterfragen sind: Es ist also nicht nur der objektive Bezug, der für die Didaktik wesentlich ist, sondern auch der subjektive und soziale Bezug spielt eine wichtige Rolle bei der Auseinandersetzung im Lernprozess.
  3. Wenn wir davon ausgehen, dass sich die didaktische Handlungsspirale vom Objekt (Artefakt) über das Subjekt (Co-Lernende bzw. Lehrperson) zur gesellschaftlichen Praxis entwickelt, dann gilt es für diese Momente bzw. Aspekte der didaktischen Handlungsspirale auch die betreffenden Typen von Sprechakten bzw. kommunikativen Handlungstypen zuzuordnen. Die nachfolgende Abbildung stellt diese Überlegungen grafisch dar.

MicroLearning and Communicative Actions

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