Am 19. März habe ich meine Präsentationen über die Möglichkeiten von E-Learning mit einem Vortrag am Pädagogischen Institut des Bundes (PIB) fortgesetzt. Die Veranstaltung an der mehr als 30 LehrerInnen teilnahmen wurde von der Vizerektorin Prof. Dr. Jutta Zemanek und Dir. Dr. Gerhard Schmid eröffnet. Als besondere Innovation haben wir auch einen strategischen Rahmen der Kooperation zwischen der Donau-Universität Krems und einem Certified Programme, das Dipl. Ing. Wolfang Scharl und Mag. Christian Schrack geplant und organisiert haben, erstmals öffentlich vorgestellt.
Ein wenig ausgelaugt von der Dichte meiner Vortragstour und zusätzlich etwas behindert durch eine Verkühlung habe ich nochmals meine Argumentation bezüglich CMS (Content Management Systeme) ausgeführt. Auch vor diesem Forum zeigte eine kleine Erhebung, dass fast alle TeilnehmerInnen bereits Erfahrungen mit Lernplattformen wie moodle hatten, aber nur sehr wenige auch mit CMS Erfahrungen gesammelt hatten. Und selbst diese Lehrer hatten die CMS nicht bewusst für die Gestaltung von didaktischen Szenarien von E-Learning verwendet sondern als bloße Werkzeuge zur Erstellung von Content.
Mir ist aufgefallen, dass ich die entsprechende Gedanken vor allem in Deutschland verbreitet habe, dass aber - im Gegensatz beispielsweise zu den Ausführungen bei den Lernmanagement-Systemen (LMS) – diese Argumentation bisher kaum in der E-Learning Community Fuß fassen konnte. E-Learning wird (nach wie vor) in erster Linie als eine kursorientiertes Unternehmen gesehen, was jedoch eine wesentliche Einschränkung der Möglichkeiten und Potentiale bedeutet. Immer mehr setzt sich offenbar die vereinfachende Gleichung durch: E-Learning = (Nutzung eines) LMS. Als Folge davon werden die didaktischen Möglichkeiten einer Unterrichtsmethode fälschlicherweise auf ein technisches Werkzeug gebunden. Die Entwickler von Lernplattformen versuchen sich diesen Trend nutzbar zu machen, indem sie immer mehr auch Funktionalitäten anderer Werkzeuge (Weblogs, E-Portfolios, Wikis) in ihre Plattformen integrieren. Dabei geht häufig ein wesentlicher didaktische Mehrwert dieser Werkzeuge (z.B. als Social Software zu fungieren) verloren.
Die Grundlage für diese unzulässige Vermischung ist der (berechtigte) Wunsch von LehrerInnen möglichst mit einem einzigen (Allround-)Werkzeug das Auslangen zu finden. Eine Tendenz, die ich persönlich in zunehmenden Maße für schädlich finde, weil sie der bewusste Anwendung von Funktionalitäten und damit der konkreten Planung des didaktischen Design abträglich ist.