Nicht nur Bildung zählt
Immer wieder hörte ich munkeln, dass die Warteliste für arbeitslose LehrerInnen durch verschiedene Kriterien der jeweiligen Landeschulräte in ihrer Reihung beeinflusst werden kann. Aber niemand wusste da genaues. Nun bin ich durch einen Hinweis von Frau Monika Andraschko vom Education Highway auf solch eine Verordnung gestoßen.
In der 9. Verordnung des Landeschulrats von Oberösterreich vom 28.03.2007 [Verordnung vom 26.04.2007, Sonderbeilage (pdf, 104 kB) wurden zusätzliche Kriterien der Reihung für die Aufnahme von LehrerInnen an öffentlichen allgemeinen bildenden Pflichtschulen (APS) geändert und nun wieder verlautbart. Es finden sich darin Aufstellungen, wie viele Punkte für Qualifizierungsleistungen wie Prüfungsergebnisse, Notendurchschnitt, absolvierte Zusatzausbildungen etc.vergeben werden. Entsprechend der dadurch erhaltenen Punktezahl kann sich die Reihung verbessern bzw. auch in Relation zu anderen KollegInnen verschlechtern.
Man könnte sich daher die Verordnung unter dem Gesichtspunkt der Konkurrenz um den Arbeitsplatz durchlesen. Nach dem Motto: Was muss ich alles tun, um möglichst viele Punkte zu bekommen damit ich für einen Arbeitsplatz die best mögliche Ausgangssituation habe? Entsprechend dieser Betrachtung stellt die Verordnung quasi ein Empfehlungsschreiben dar. Liest man die Verordnung unter diesem Aspekt, dann wird seitens des Landesschulrats von Oberösterreich aber nicht nur empfohlen möglichst gute Noten zu haben und möglichst viele einschlägige Zusatzausbildungen zu absolvieren, sondern unter dem Titel "soziale Lage" wird auch angeregt Kinder auf die Welt zu bringen (50 Punkte, soweit ich das sehe gibt es diesen Bonus aber nur einmal) und seinen Ehegatten in die Arbeitslose zu schicken (ebenfalls 50 Punkte).
Reihungskriterien für LehrerInnen - Landeschulrat OÖ
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