Das leidige Theore-Praxis Problem

Dieser Beitrag ist sozusagen eine Fussnote zu meinem gestrigen Referat auf der eLSA-Tagung:  Durch den Wunsch neben "alten" Sachen
auch etwas ganz Neues vorzutragen, habe ich meinen Vortrag besonders
für diejenigen TeilnehmerInnen, für die alles noch neu war – zu sehr
mit Informationen überladen. Außerdem glaube ich, dass mein Referat zu
wenig auf die Zielgruppe abgestimmt hatte: Es ging bei der eLSA-Tagung
(wie bei vielen anderen Fortbildungsveranstaltungen für LehrerInnen) offensichtlich mehr um Basisinformationen und um praktisch einsetzbare
Hands-On Beispiele.

Dieser Beitrag ist sozusagen eine Fussnote zu meinem gestrigen Referat auf der eLSA-Tagung:  Durch den Wunsch neben "alten" Sachen auch etwas ganz Neues vorzutragen, habe ich meinen Vortrag besonders für diejenigen TeilnehmerInnen, für die alles noch neu war - zu sehr mit Informationen überladen. Außerdem glaube ich, dass mein Referat zu wenig auf die Zielgruppe abgestimmt hatte: Es ging bei der eLSA-Tagung (wie bei vielen anderen Fortbildungsveranstaltungen für LehrerInnen) offensichtlich mehr um Basisinformationen und um praktisch einsetzbare Hands-On Beispiele.

Interessanterweise ist das Problem gar nicht trivial. Ich glaube nämlich persönlich, dass für jedes Publikum durchaus auch ein theoretisch Zugang von Bedeutung ist. Da schließe ich mich ganz dem berühmten Spruch des Sozialpsychologen Kurt Lewin an: “There is Nothing So Practical as a Good Theory”. Die Frage ist nur, wie diese theoretischen Zusammenhänge für einen praktischen Zugang nutzbar gemacht werden.

Und hier ist die Schwierigkeit: Ausgehend von einer praktischen Fragestellung (Primat der Praxis! - das hat schon der Erziehungswissenschaftler Erich Weniger aufgezeigt...) müssen die theoretischen Überlegungen fruchtbar gemacht werden. Dazu muss aber (1) die Theorie schon ziemlich weit ausgebaut und in ihren Verästelungen durchdacht sein und müssen (2) eine Reihe von praktischen Anwendungen gezeigt werden, wie die Konsequenzen dazu dann ausschauen.

Ein erstes Fazit dieser provisorischen - noch weiter zu konkretisierenden - Argumentation: Stelle theoretische Überlegungen, die sich noch im status nacendi befinden, nur in ganz besonderen Ausnahmefällen vor (z.B. einem Publikum, das solche unfertigen Überlegungen erwartet bzw. in theoretischen Fragestellungen geübt ist wie z.B. TeilnehmerInnen eines Forschungskolloqiums.).

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Re:Das leidige Theore-Praxis Problem

Kommentar von erihum am 31.08.2007 16:51

"Stelle theoretische Überlegungen, die sich noch im status nacendi befinden, nur in ganz besonderen Ausnahmefällen vor"
NEIN... Die theoretischen Überlegungen im status nascendi gewinnen sehr oft gerade durch das Präsentieren vor einer scheinbar nicht ganz passenden Zielgruppe. Scheinbar!! nicht ganz passenden. Die TN der eLSA Tagung wurden durch ihren Vortrag sehr zu weiterfürhenden Diskussionen angeregt. Und wenn nur 10% der Zuhörer dazu angergegt werden,sich mit ihren Theorien auseinaderzusetzen, hat der Vortrag etwas Wichtiges bewirkt. Ich war jedenfalls begeistert.
lg eh

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