Am 6.9.2007 hielt ich auf Einladung des E-Learning Zentrums der TU-Wien ein Referat " Blended Learning ist sauteuer, aber es wirkt." In diesem Referat stellt ich zum ersten Mal meine theoretischen Überlegungen zur Mikro-, Meso und Makrodidaktik vor. Meiner Ansicht nach muss Mikrodidaktik auf Kommunikationstheorie und Semiotik aufbauen, während sich die Mesodidaktik durch den Begriff "Didaktisches Szenario" - mit dem ich mich schwerpunktmäßig die letzten Monate beschäftigt habe – wesentlich charakterisieren lässt.
Ich stellte in diesem Vortrag auch zum ersten Mal die vollständige Liste der über den Sommer entwickelten 12 didaktischen Dimensionen (Prinzipien) vor (siehe beiliegenden Foliensatz: Folie 18-21). Diese Dimensionen habe ich einerseits durch ausführliches Literaturstudium sowie durch eine Abstraktion des von Karl-Heinz Flechsig inspirierten didaktischen Kategorialmodells (vgl. Folie 8 genommen aus: Flechsig, K.-H. (1983). Der Göttinger Katalog Didaktischer Modelle - Theoretische und methodologische Grundlagen. Göttingen, Zentrum für didaktische Studien e.V. Die theoretischen Grundlagen und damit diese Grafik sind leider nicht online im Original verfügbar.) abgeleitet. Meine zufälligerweise ebenfalls 12 didaktischen Dimensionen haben jedoch nichts mit den 12 Deskriptoren zu tun, mit denen Flechsig seine 20 didaktischen Modelle im Kleinen Handbuch der Didaktischen Modelle beschreibt. Eine zusammenhängende schriftliche Darstellung meiner diesbezüglichen Überlegungen ist derzeit noch nicht publiziert und soll den Hauptteil meines geplantes Buches "E-Learning Szenarien - Ein Plädoyer für didaktische Vielfalt" ausmachen, das wegen anderer dringlicher Arbeiten sicherlich nicht vor Herbst 2008 erscheinen wird (hoffentlich schaffe ich zumindest diesen Termin!)
Ein anderer neuer Gesichtspunkt in meinem Referat waren Überlegungen zu Strukturmodellen von Blended Learning Szenarien: Der wesentliche neue Gedanke dabei ist, dass das Mischungsverhältnis von Präsenz- zu (betreuten) Online-Phasen nicht nur vom Inhalt des Moduls sondern ganz generell auch vom angepeilten Lernziel (dem intendierten kognitiven Prozess der Lernenden) abhängt (Folie 26). Aus dem Zusammenspiel zwischen Inhalt und kognitiven Prozess ergeben sich 6 unterschiedliche Verteilungsmodi oder Strukturvarianten.
Foliensatz: Blended Learning Modelle
Größe: 1.3 MB - File type application/pdf