Von Donnerstag, den 11.6. bis Samstag, den 13.6.09 tagte das DoktorandInnen Kolleg Lifelong Learning diesmal wieder in Krems. Jürgen Willer begrüßte als Rektor das Kolleg offiziell und es gab auch etwas zu feiern: Wieder wurde eine Studierende erfolgreich promoviert! Die Rigorosen fanden dabei ebenfalls in Krems statt und ich hatte die Ehre den Vorsitz in der Prüfungskommission zu führen.
Beim DoktorandInnen-Kollege Lifelong Learning handelt es sich für mich aus mehreren Gründen um eine sehr wichtige Initiative:
- Da die Donau-Universität Krems (DUK) derzeit selbst noch kein Promotionsrecht hat, ist dies eine gute Gelegenheit für unsere MitarbeiterInnen sich akademisch weiter zu qualifizieren ohne dass sie jeder für sich und einzeln an irgendeiner Universität unterkommen müssten.
- Selbstverständlich ist das interdisziplinäre Thema des lebenslangen Lernen für die DUK inhaltlich sehr bedeutend.
- Für mich ist es eine ausgezeichnete Möglichkeit – wie auf anderen Universitäten wie z.B. in Hagen oder Innsbruck – weiterhin einen Stock von Doktoratsstudierende gemeinsam zu betreuen.
Durch meine Mitarbeit hat sich in den letzten Monaten ein wenig das Profil der Dissertationsthemen geändert: Neben allgemeinen Arbeiten zur Weiterbildung gibt es jetzt auch in zunehmenden Maße immer mehr Dissertationen, die auch bildungstechnologische Themen im Kontext des Lifelong Learnings zum Inhalt haben (z.B. zum didaktischen Einsatz von E-Portfolios, zu den Steuerungsstrukturen bei der Wissensproduktion in der Wikipedia, zur Analyse sozialer Netzwerke am Beispiel von E-Learning Cluster etc.).
Trantionelles aber erfolgreiches Format
In letzter Zeit habe ich mich ja auf diesen Seiten schon mehrmals mit geeigneten Formaten für Veranstaltungen von Forschenden/DissertantInnen beschäftigt.
Obwohl das Format des LLL-Kollegs relativ traditionell ist (Studierende berichten über ihre Fortschritte) ist das Klima gegenüber anderen DissertantInnen-Seminare, die ich erlebt habe, außerordentlich gut. Es wird sehr rege diskutiert. Das ist aus meiner Sicht nicht nur auf die angenehme Kultur, die meine beiden Kollegen und Begründer des Kollegs Werner Lenz und Willhelm Berger über die Jahre hin aufgebaut hatten zurück zu führen, sondern wahrscheinlich auch auf das gemeinsame Interesse am Thema und last not least auf die kooperative Organisation.
Bei anderen DissertantInnen-Seminar hatte ich oft das Problem, dass die Leute bloß Interesse am eigenen Feedback hatten und vielleicht auch noch einige allgemeine methodische/wissenschaftstheoretische Erörterungen mitverfolgten, sonst aber eher desinterssiert waren. In diesem Kolleg aber hat sich inzwischen auch eine eigenständige Community der LLL-ForscherInnen herausgebildet, wenn natürlich die Beteiligten immer wieder wechseln , d.h. neue Studierende dazu kommen und andere - wie auch letztes Mal - auch wieder abgehen, weil sie erfolgreich promoviert habe.
Noch ein anderes Indiz spricht für die hohe Güte des Kollegs: Die Drop Out Rate ist überraschend gering. Normalerweise ist eine Drop Out Rate von etwa 50% keine Seltenheit, vor allem für Berufstätige ist es häufig nicht einfach mehrere Jahre kontinuierlich, hartnäckig und ausdauernd – unabhängig vom Auf- und Ab des Familien- und Berufslebens – an der Dissertation dran zu bleiben. Auch hier nimmt das Kolleg eine wichtige soziale Funktion ein, indem sich die Studierenden gegenseitig unterstützen. Ich bin ja erst 1 1/2 Jahre dabei, doch bisher aber habe ich keine einzigen erfolglosen Abgang miterlebt!