Google und andere HighTech-Unternehmen aus dem Silicon Valley sind genervt von den vielen gesetzlichen Regelungen, die ihre Freiheiten einschränken und die bereits heute vorhandenen Möglichkeiten der Technologie beschränken. Am Besten daher komplett neu anfangen, damit alles was möglich ist auch ausprobiert werden kann. Dort weit draußen auf dem Meer, in internationalen Gewässern, wo es keinen Staat und einschränkende Gesetzgebung gibt…
Demokratie als eine veraltete Technologie?
"Es mag seltsam klingen, aber die Demokratie ist eine veralterte Technologie. Ein paar hundert Jahre alt. Sie hat Reichtum, Gesundheit und Glück für Milliarden Menschen auf der ganzen Welt gebracht. Aber jetzt wollen wir etwas Neues ausprobieren und dazu haben wir hier keine Chance." (Randolph Hencken von The Seasteading Institute)
"Es gibt eine Menge Dinge, die wir gerne machen würden, aber leider nicht tun können, weil sie illegal sind… Weil es Gesetze gibt, die sie verbieten. Wir sollten ein paar Orte haben, wo wir sicher sind. Wo wir neue Dinge ausprobieren und herausfinden können, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben." (Larry Page 2013, Co-Gründer von Google)
Mikrogesellschaften – außerhalb jeglicher Gesetzgebung
Die Abhilfe sind eigene Mikrogesellschaften auf eigens gekaufte Inseln in internationalen Gewässern außerhalb jeder staatlichen Jurisprudenz – oder andere private und für jede Gerichtsbarkeit unzugänglichen Gebieten. Es werden von den den Firmen dann Leute unter Privatverträge genommen, alle "Facilities" zur Verfügung gestellt und die entstehende gesellschaftliche Organisation wird wie ein normales kapitalistisches Start Up geführt wird – allerdings ohne lähmende gesetzlichen Einschränkungen und demokratischen Institutionen, die auf Menschenrechte, Sozialgesetzgebung und anderes "veraltetes" Zeug achten. Eine Spielwiese ungeahnter Möglichkeiten – wenn nicht diese dumme veraltete Technologie von Demokratie wäre…
Eine Antwort auf „Mikrogesellschaften – eine Horrorvision“
hm … horror ja, aber eigentlich viel schlimmer als dargestellt. es geht nicht nur um die potentielle ausbeutung der sklaven auf diesen inseln – die natürlich in der aktuellen aufmerksamkeitsspitze als inakzeptabel empfunden wird, letztlich aber verschwindend gering sein dürfte gegenüber derzeit hingenommener ausbeutung auf land – sondern es geht um praktiken, welche dort vollzogen, deren auswirkungen jedoch sicher auch außerhalb der mikrogesellschaften zum tragen kommen sollen.
wilde partys könnten die milliardäre ja jetzt auch schon auf ihren yachten …
häuchlerisch ist aber auch die vermeindliche distanzierung von ‚antiquierter‘ demokratie und rechtstaatlichkeit – wer wird die staatenlosen inseln schützen? etwa eine navy von söldnern? wie wären handelsbeziehungen zu betreiben? … und vor welchem organ würden diese mikrogesellschaften ihr recht einklagen wollen, ungestört nach belieben autonom sein zu dürfen? würde die un blauhelme schicken, wenn irgendein ’schurkenstaat‘ dort vorhandene technologie und know-how annektieren möchte – wären also veraltete demokratien dann wenigstens noch zum schutz zu gebrauchen?
oder aber sollten wir uns über diesen exodus freuen – vom sagenumwobenen atlantis ist ja auch nicht mehr viel da …