Es gibt seit einiger Zeit eine Portfolio-Website des Departments, wo nicht nur unsere (Forschungs-)Tätigkeiten, sondern auch Arbeiten von Studierenden (Projekte, Masterthesen etc.) vorgestellt werden. Mit dieser neuen Portfolio-Webseite soll ein aktueller Einblick in unser Tätigkeitsprofil und unseren vielfältigen Aktivitäten präsentiert werden.
Als Departmentleiter hatte ich die Idee zu diesem Website vor allem deshalb angestossen, weil es wichtig ist, dass neben unsere Forschungstätigkeiten auch unsere Leistungen in der Lehre dargestellt werden. Und zwar nicht nur als Beschreibung von Lehr-Inhalten und didaktischen Arrangements, sondern auch als Produkte. Es geht also nicht nur darum, dass wir beschreiben was wir machen (Inhalte) und wie wir es machen (Didaktik), sondern, das wir auch darstellen, was dabei herauskommt (Produkte).
Mit fremden Federn schmücken?
Diese Produkte sind jedoch nicht alleine unsere eigenen Leistungen. Ganz im Gegenteil: Sie sind nur vermittelt worden durch uns und zwar nicht alleine durch unseren Unterricht, sondern wesentlich durch die vermittelte Aufgabenstellung und der parallel dazu laufenden Prozessbetreuung.
Unsere Portfolioseite ist erst im Aufbau und daher noch stark durch unsere eigene Aufgaben geprägt. Ich stelle mir jedoch vor, dass in Zukunft diese Seite überwiegend Produkte unserer Studierenden darstellt. Damit ergibt sich ein doppelseitiger Nutzen:
- Unsere Studierenden können ihre Leistungen zur Schau stellen, was unter anderem auch für ihre berufliche Karriere wichtig ist.
- Wir können – vermittelt über die Arbeitsprodukte unserer Studierenden – zeigen, was uns inhaltlich motiviert und welche praktischen Produkte aus unserer Lehrtätigkeit entstehen (können).
IMB Portfolio-Website erfordert andere Sichtweise zur Lehre
Wenn ich an die Möglichkeit von Showcases der Arbeiten von Studierenden denke, dann habe ich gemerkt, dass ich eine etwas andere Sichtweie zu meiner eigenen Betreuungstätigkeit entwickle: Es geht dann nicht mehr nur um die Bewertung einer Qualifizierungsarbeit, sondern auch um praktische Hilfestellungen, damit ein fertiges, in sich abgeschlossenes Produkt entsteht.
Damit ist natürlich auch Mehrarbeit verbunden. Denn dieses auf Produktergebnisse ausgerichtete Verständnis von Lehrtätigkeit erfordert nicht nur eine Begutachtungstätigkeit am Ende, sondern verstärkt auch Beratungstätigkeit während des Prozesses. Ich glaube aber, dass sich dieser Mehraufwand für beide Seiten lohnt: Sowohl für Studierende, weil sie stärker motiviert sind als auch für uns Lehrende, weil wir auf die Leistungen unserer Studierenden nicht nur – mit einem gewissen Stolz – vorzeigen können, sondern weil wir auch gefordert sind uns im Detail in auftrauchende (Umsetzungs-)Problemezu vertiefen, was wiederum unsere Forschungs beflügelt.
Ein wichtiges Nebenprodukt dieser Sichtweise ist es, dass wir für eine Infrastruktur sorgen müssen, die es uns und den Studierenden erleichtert, diesen interaktiven Betreuungsprozess effizient zu gestalten. Ein Punkt, der mir dazu unangenehm – weil fehlend – aufgefallen ist: Auch Studierende von Lehrgängen, die inhaltlich schwerpunktmäßig als sozial- und/oder bildungswissenschaftlichzu klassifizieren sind, müssen präzise technische Kommunikation lernen. Nur so können Missverständnisse, langwieriges Rückfragen bei Problemen der Produktentwicklung vermieden werden. Einen ersten kurzen Leitfaden bzw. Checkliste zur Problemanalyse plane ich zeitnah (heute oder morgen) hier auf meiner Website vorzulegen.