Bildung durch Software: Ein Diskurs aus sozial- und geisteswissenschaftlicher Sicht.
(Dissertation an der Universität Klagenfurt, 1996)
Neue Medien bieten Vernetzung, Distanzüberbrückung, Präzision, Schnelligkeit und verlangen von den Menschen, sich neuen Bedingungen anzupassen. Vernetzung, Interaktivität und Asynchronität sind nicht nur technische Möglichkeiten. Ihre realen Auswirkungen fordern speziell das fächer- und spezialistenorientierte Aus- und Weiterbildungswesen heraus.
Während kommerzielle Software für die betriebliche Aus- und Weiterbildung großteils auf stark reglementierten lerntheoretischen Modellen aufbaut, wird sie bereits rechts und links von Internet und Cyberspace überholt.
Die Dissertation zeigt Wege auf und begründet die Notwendigkeit vom überholten Drill zum Fachspezialisten abzuweichen. Was unter dem Begriff Schlüsselqualifikation langsam auch seine wirtschaftliche Akzeptanz erfährt, ist bereits Grundbestandteil anerkannter Bildungsmodelle. Die Arbeit verknüpft diese Modelle mit den Herausforderungen der Gegenwart.
Dabei reicht die Spanne von einführenden Beispielen als Rendezvous mit Neuen Medien über die Kritik an den theoretischen Grundlagen von Lernsoftware bis hin zu zukunftsweisenden Fragestellungen. Hier greift meine Dissertation die These auf, dass sich über die Neuen Medien und ihre vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten eine vierte Kulturtechnik entwickeln könnte.
Basierend auf etablierten Bildungstheorien weist die Arbeit den Weg zu verstärkter Interdisziplinarität all jener theorie- und praxisorientierten Bereiche, die sich mit Neuen Medien befassen.
Die Dissertation wurde als Band 3 der Reihe „Lernen mit interaktiven Medien“ herausgegeben von Peter Baumgartner und Sabine Payr im Studien-Verlag veröffentlicht.Süßenbacher, Winfried: Software-Bildung. Mit Beiträgen von Paul Kellermann und Wolfgang Klafki. Studienverlag: Innsbruck/Wien, 1997.