Am Donnerstag, den 15. Februar habe ich die Sektion "E-Learning und Wissensmanagement" im Rahmen der LearnTec moderiert. Auf allgemeinen Wunsch habe ich die Foliensätze der Referate als Service hier auf meinem Website zum freien Download als PDFs archiviert.
Trotz vieler interessanter paralleler Veranstaltungen war der Track "E-Learning und Wissensmanagement" sehr gut besucht. Der kleine Saal mit einem Fassungsvermögen von etwa 80 Personen war zeitweise so voll, dass einige Leute stehen mussten. Insgesamt schwankte die TeilnehmerInnenzahl zwischen etwa 60-85. Trotz einer recht großzügigen Zeitplanung (nur 4 Referate á 20 Minuten und 10 Minuten Diskussion) hätte mehr Zeit nicht geschadet. Die Beiträge haben sich meiner Ansicht nach gut gegenseitig ergänzt und ein recht deutliches Panorama zu den Zusammenhängen von E-Learning mit Wissensmanagement gezeichnet. Dass in dieser Verbindung die neuen Charakteristika bon Web 2.0 und Social Software eine große Rolle spielten, war natürlich kein Zufall. (Siehe auch den Kommentar von Gabi Reinmann in ihrem e-Denkarium.)
Gabi Reinmann & Thomas Sporer (Universität Augsburg) machten in ihrem Beitrag Web 2.0-Technologien zwischen E-Learning und Wissensmanagement deutlich, dass sich mit der zunehmenden Verbreitung von Web 2.0 Technologien ein neues Verständnis mediengestützten Lernens entwickelt. Ein Charakteristikum dieser neuen Entwicklung ist es, dass sich dabei die Grenzen zwischen Wissensmanagement und E-Learning verwischen: Wissenswerkzeuge wie Wikis, Weblogs und Podcasts sind prominente Beispiele, anhand derer sich diese Entgrenzung veranschaulichen lässt. Diese Entwicklung bietet aber nicht nur Chancen für die Praxis des lebenslangen Lernens, sondern sie ist auch mit der Herausforderung verbunden, die neuen Wissenswerkzeuge im Schnittfeld von E-Learning und Wissensmanagement theoretisch einzuordnen.
Klaus Tochtermann (TU-Graz) und Dr. Stefanie Lindstaedt (know center Graz) stellte in seinem Referat Lernen im Arbeitsprozess in Echtzeit den APOSDLE Ansatz vor: Dabei werden 3 Rollen eines Knowledge Workers (Arbeiter, Lerner und Experte) unterschieden und integriert unterstützt. Diese Unterstützung geht von der eigentlichen Arbeitsumgebung, den aktuellen Arbeitskontext aus und hilft bei der Bewältigung organisationsspezifischer Arbeitsprozesse und Aufgabenstellungen.
Hans-Jürgen Buchers (Universität Trier) Beitrag Von der Distribution zur Kooperation: Web 2.0 in der Hochschullehre stellte kollaborative Formen der Wissensgenerierung und -vermittlung in ihrer Anwendung für Hochschulen vor. Lehre und Lernen, Wissensgenerierung und
Wissensmanagement sind nicht nur Transferprozesse sondern auch
Kommunikationsprozesse. Im Referat werden die
strukturellen und funktionalen Möglichkeiten aber auch Grenzen von Wikis und Blogs als spezifische Kommunikationsformen aufgezeigt.
Andrea Back (Universität St. Gallen) legte den Schwerpunkt ihres Vortrages Wissensnetzwerke in Unternehmen auf Überlegungen zum informellen Lernen in Unternehmen. Wie können Social Softwareanwendungen für informelle Lernprozesse genützt werden? Sie illustrierte ihren Ansatz indem sie einige aktuelle Beispiele aus Unternehmen vorstellte.
(Siehe auch den Bericht über meine subjektiven Eindrücke von der LearnTec 2007.)