Das Hochschulentwicklungsprojekt megadigitale - mediengestütztes Arbeiten zum Lernen und Lehren an der Goethe-Universität" hat das Finale des MedidaPrix 2007 für sich entschieden. Das siegreiche Projektteam erhielt am Donnerstag, den 13.09.2007 in Hamburg den mit 100.000 Euro dotierten Preis. Den Publikumspreis erhielt das Projekt "Psychopathology Taught Online (PTO)" der Universität Zürich.
In der recht ausführlichen Laudatio wird besonders erwähnt, dass es der Universität Frankfurt in megadigitale gelungen ist, einen Top-Down Ansatz mit Bottom-Up Initiativen zu verbinden. In der für die interne Community bestimmten Würdigung wurden auch einige Verbesserungspotentiale aufgezeigt; insbesondere wird die Uni Frankfurt aufgefordert einen Wissenstransfer ihres modellhaften Ansatz vorzunehmen, so dass andere Hochschulen verstärkt davon profitieren können.
Obwohl es zwei Kategorien der Einreichung gab (Digitale Medien in der Hochschullehre und Hochschulentwicklung mit digitalen Medien), hat die Jury diesmal überraschenderweise bloß ein Projekt mit einem Geldpreis ausgezeichnet. Das hat Teile des anwesenden Publikums irritiert. Insbesondere auch deswegen, weil die Einreichungen von Medienprojekten ganz tolle Projekte hervorbringt und 6 ausgezeichnete Beispiele davon auch für das Finale nominiert wurden. In dieser Kategorie gibt es aber bereits Jahrzehntelange Erfahrungen, so dass es in dieser Kategorie bereits recht schwierig ist, etwas völlig Neues mit Innovationscharakter – und das ist ein wesentliches Kriterium für den Preis – hervorzubringen.
Als wissenschaftlicher Leiter des MedidaPrix war ich mir dessen natürlich bewusst; es war jedoch nicht möglich die Kriterien in einem laufenden Verfahren entsprechend anzupassen. Für das nächste Jahr jedoch ist dies geplant. Geplant – und mit den fördernden Ministerien bereits abgesprochen – ist folgende Vorgangsweise:
- Es wird wieder nur mehr eine Kategorie geben.
- Diese neue Kategorie wird einen besonderen Aspekt auf Freie Bildungsressourcen (Open Educational Resources) legen.
- Damit können drei unterschiedliche Zielgruppen sich am Preisausschreiben gleichberechtigt beteiligen:
- Institute und/oder Projektgruppen
- Kooperationsprojekte und/oder Fach-/HS-Verbünde
- Universitätsleitungen
Auch die Vermischung zwischen GMW-Tagung und MedidaPrix – wie es sich im Programmfolder der Tagung deutlich zeigt – wird abgeändert: Es werden in Zukunft zwei getrennte - jedoch hinter einander geschaltete - Veranstaltungen mit unterschiedlicher Ausrichtung, Zielgruppen und Veranstaltungskulturen organisiert. Während die GMW-Tagung sich stärker als wissenschaftliche Fachkonferenz positionieren wird, wird der MedidaPrix auf die breite (Medien-)Öffentlichkeit ausgerichtet und soll über die E-Learning Community hinaus seine Vorbildwirkung entfalten.
Details zu den geänderten Ausschreibungsbedingungen und Kriterien werden in den nächsten Wochen auf der Website des MedidaPrix veröffentlicht werden. Ich werde schon vorweg hier auf meiner Website die bisherigen Überlegungen zusammenfassen und zur Diskussion stellen. Außerdem plant der GMW-Vorstand bereits in den nächsten Tagen auf den Seiten der GMW-Tagung 2007 ein Diskussionforum zur Neupositionierung des MedidaPrix einzurichten.