Überlegungen für eine Forschungsoffensive

Mein Department schließt das Budgetjahr 2008 mit einem Riesenerfolg ab: Es ist uns gelungen unser Budget weit über Plan abzuschließen! Damit ist es nun – seitdem ich das Department 2006 übernommen habe – zum 2x in Folge gelungen ein stark verbessertes finanzielles Ergebnis zu erreichen.

Das war die positive Seite der Meldung. Ein negativer Aspekt ist es, dass dieser Erfolg auf Kosten der Forschung erreicht wurde: Wir haben unsere finanziellen Erfolge in erster Linie durch eine Einschränkung der Forschungsaktivitäten und gleichzeitigen Ausbau in der Lehre – und damit durch die Einnahme von Lehrgangsgebühren – erreicht.


Forschungsnstrengungen in meinem Department verstärken

Mein Department schließt das Budgetjahr 2008 mit einem Riesenerfolg ab: Es ist uns gelungen unser Budget weit über Plan abzuschließen! Damit ist es nun – seitdem ich das Department 2006 übernommen habe – zum 2x in Folge gelungen ein stark verbessertes finanzielles Ergebnis zu erreichen.

Das war die positive Seite der Meldung. Ein negativer Aspekt ist es, dass dieser Erfolg auf Kosten der Forschung erreicht wurde: Wir haben unsere finanziellen Erfolge in erster Linie durch eine Einschränkung der Forschungsaktivitäten und gleichzeitigen Ausbau in der Lehre – und damit durch die Einnahme von Lehrgangsgebühren – erreicht.

Forschung an der DUK

Forschung ist im universitären System nicht gewinnträchtig, weil ja letztlich immer nur ein Teil der tatsächlich anfallenden Kosten (im Wesentlichen Personal und Reisekosten) finanziert werden, die Infrastruktur aber meistens durch die Institution gedeckt werden muss. Unsere Forschung an der DUK muss sich daher mehr oder minder durch Lehrgangsgebühren (co)finanzieren. Das ist für die Donau-Universität, die fast 80% ihre Budgets aus Drittmitteln deckt, ein großer Nachteil gegenüber andere staatliche Unis, wo die Stellen durch Dienstposten abgedeckt sind und jeder Forschungsauftrag eine Finanzierung über den Standardbetrieb hinaus darstellt.

Auf Grundlage der gesunden Lehrgangsentwicklung und einigen Umschichtungen in unserem Department planen wir nun unsere Erfolgskurse etwas abzuflachen und statt dessen stärker in die Forschung zu investieren. Neben einer verstärkten Akquise-Tätigkeit möchte ich versuchen in den nächsten zwei Jahren das Department stärker inhaltlich zu positionieren. Dies soll durch zwei Anstrengungen erreicht werden:

Mehrjähriges Forschungsprogramm entwickeln

Einerseits sollen durch die kooperative Ausarbeitung eines gemeinsamen Forschungsprogramms – worin sich alle Mitarbeiter/-innen der Forschung wieder finden – die Konturen und Forschungsfragen unseres Departments deutlicher hervortreten. Meilensteine auf diesen steinigen Weg sollen 2-3 Buchpublikationen (Monografien) sein: Statt also weiterhin auf allen möglichen Konferenzen aufzutanzen und/oder wie bisher 6-8 Artikel in verschiedenen Bänden zu publizieren, möchte ich meinen persönlichen Schwerpunkt auf das Schreiben von Büchern legen. Mir schweben dabei für mich Themen vor, die ich schon mehr oder minder ausgearbeitet habe, aber bisher noch immer nicht in einem Stück und zusammenhängend publiziert habe: E-Portfolio, wissenschaftliches Arbeiten und E-Learning Szenarien. Generell für das Department möchte ich als die zwei zentralen inhaltlichen Schwerpunkte Didaktisches Design/Pädagogische Musteransatz/Emergenz sowie informelles Lernen/Tacit Knowledge/Life Long Learning vorschlagen.

Foschungskultur schaffen

Andererseits braucht diese Kraftanstrengung ein unterstützendes Klima, eine wissenschaftliche Atmosphäre die für eine langfristige Forschung nicht nur notwendig ist, sondern sie überhaupt auch erst ermöglichen kann. Innerhalb der DUK, wo es vor allem um Lehre, Finanzen und Management geht, ist dies nicht einfach zu schaffen. Als kleine und relativ junge Universität, die noch nicht im Kanon der Volluniversitäten aufgenommen ist und auch noch kein Promotionsrecht hat, ist dieseine recht große Herausforderung. Ich möchte dies durch 3 unterstützende Maßnahmen zu erreichen versuchen:

  1. bt-talks: Unsere Veranstaltungsreihe soll - wie bisher - weiter durchgeführt werden. Allerdings möchte ich den Mehrwert, den wir als Department daraus ziehen, durch bessere Vor- und Nachbereitung zu erhöhen versuchen. Zentral dabei soll es sein, dass wir mit unseren Gastreferenten in einen Diskurs kommen und es auch andere Materialien zum Vortrag gibt. Ich denke hier an Pod- bzw. Vodcast, also Ton- und Bildaufnahmen der Vorträge, sowie die Gründung einer Reihe von "grauen" Papieren.
  2. Workshops: Ein zweiter Baustein für die Generierung einer Forschungskultur soll in der Durchführung von 3-4x/Jahr jeweils zweitägigen Workshops liegen. Diese Workshops sollen auf wissenschafts- und erkenntnistheoretischer Grundlage aktuelle inhaltliche Forschungsthemen bearbeiten. Sie sollen eine Mischung zwischen Informationsaustausch und Arbeitstreffen sein und vor allem dazu dienen, relevante Forschungsthemen zu identifizieren und die Mitarbeiter/-innen am Department dafür zu begeistern. Weil wir eine sehr kleine Gruppe sind, möchte ich zu diesen Workshop themenabhängig auch externe Gäste einladen.
  3. Synergien stärken: Als dritte Maßnahme möchte ich versuchen bereits vorhandene Aktivitäten in ihren synergetischen Wirkungen besser zu nutzen. Hierzu gehört einerseits die Betreuung "meiner" Dissertant/-innen aber auch die Lehre/Prüfungskommissionen an der DUK dazu. Ich stelle mir hier vor, dass bestimmte Aktivitäten, die sowieso stattfinden, bewusst in einem größeren Rahmen gesetzt werden, damit wir alle mehr davon profitieren. Es geht also um eine weitere Schiene der (internen) Vernetzung, z.B. indem wir uns gegenseitig bei unseren Lehrveranstaltungen besuchen, indem wir gemeinsame Prüfungskommissionen nutzen um unsere Interessen besser gegenseitig kennen zu lernen usw. usf. Ein Schritt in diese Richtung ist es z.B., dass ich alle Personen, die ich im Zuge ihrer Dissertation betreut und begutachtet habe, einlade ihre Arbeiten in einem gemeinsamen virtuellen Raum auf meinem Weblog zu präsentieren.

Ja, ich weiß: Viele gute Vorsätze. Das ist nicht nur das jährliche wiederkehrende Ergebnis der Weihnachts- und Neujahrsvorsätze sondern auch meine doch recht gute Erholung im Rahmen eines dreiwöchigen Kuraufenthalts in Bad Vigaun (Nähe Salzburg), der mich mit neuer Kraft und neue Ideen ausgestattet hat... Die beiden Bilder oben zeigen den Blick von der Terrasse.

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