Ziel der Veranstaltung ist es in das Verständnis des Themenkomplexes zur Emergenz einzuführen und damit ganz allgemein zu einem adäquateren Verständnis für komplexe Systeme – unter anderem auch in der Bildungswissenschaft – zu gelangen.
Unter Emergenz (lat. emergere: auftauchen, hervorkommen, sich zeigen) wird das Entstehen neuer Strukturen oder Eigenschaften aus dem Zusammenwirken von Elementen in einem komplexen System verstanden. Als emergent werden Eigenschaften eines "Ganzen" bezeichnet die sich aus den einzelnen "Teilen" nicht direkt herleiten lassen sondern nur aus dem Zusammenwirken ihrer Teile d. h. aus ihrem Prozess heraus erklärbar sind. Beispiele dafür sind:
- H20 (Wasser)-Moleküle und die Eigenschaft „flüssig“
- Neuronen und die Gehinaktivität „denken“
- didaktische Arrangements und „guter“ Unterricht bzw. Qualität des Unterrichts
- einzelne Akteure und eine Community wie z.B. die Open Source Bewegung
Konzeptionen der Emergenz sind stark verschränkt mit „Theorien“ wie z.B. Selbstorganisation, Autopoiese, Synergetik, Chaos, Hybridisierung aber auch Innovation.
Die 3. Forschungswerkstatt möchte mit dieser philosophischen Thematik einen weiteren Baustein für eine interdisziplinäre Sichtweise zur Bildungsforschung legen.
Als spezieller Gast konnte diesmal Univ.Prof. Dr. Johann Götschl von der Universität Graz gewonnen werden. Wie immer wird am ersten Tag (Freitag, 25. März 2010) in das Thema eingeführt und am zweiten Tag (Samstag, 26. März) in selbständiger Gruppenarbeit die Fragestellung durch Anwendung und Übersetzung für die Bildungswissenschaften weiter vertieft. Wie immer ist die Teilnahme kostenlos und findet die Forschungswerkstatt am IFF in Wien (Schottenfeldgasse 29/Stiege 1
1070 Wien) statt.
Detailliertere Unterlagen inklusive Vorbereitungstexte werden nach der Anmeldung per Mail versendet. Anmeldung bei Frau Tanja Fletzer