E-Portfolio und Mustersprache

Sowohl auf dem 10. Symposium der österreichischen Fachhochschulkonferenz (23.11. in St. Pölten) als auch auf der Campus Innovation (24.-25.11. in Hamburg) habe ich über das mit Reinhard Bauer im Entstehen begriffene neue Buch zu E-Portfolios gesprochen.

Sowohl auf dem 10. Symposium der österreichischen Fachhochschulkonferenz (23.11. in St. Pölten) als auch auf der Campus Innovation (24.-25.11. in Hamburg) habe ich über das mit Reinhard Bauer im Entstehen begriffene neue Buch zu E-Portfolios gesprochen.

Zwei Bücher knapp hinter einander

Eine eigenartige Situation: Wenn ich in meinem Umkreis von meinem "neuen" Buch spreche, wird darunter die "Taxonomie von Unterrichtsmethoden - Ein Plädoyer für didaktische Vielfalt" (PDV) (Erscheinungstermin: 6. Dezember) verstanden. Dabei beziehe ich mich aber auf das mit Reinhard Bauer E-Portfolio Buch "Schaufenster des Lernens - Eine Sammlung von Mustern für die Arbeit mit E-Portfolios" (SDL), das bereits in der Rohfassung fertig ist und im April ebenfalls beim Waxmann Verlag erscheinen wird. 

Dass die beiden Bücher so knapp hinter einander erscheinen ist kein Zufall. Ursprünglich war sogar ein gleichzeitiges Erscheinen geplant. In der "Taxonomie von Unterrichtsmethoden" werden die theoretischen Grundlagen gelegt. Sie ist - wie ich in Anspielung auf einen Ausspruch von Karl-Heinz Flechsig immer betone - ein Buch für KartographInnen und (noch) nicht für WandererInnen. Eine Ausnahme stellt jedoch das Kapitel 6 (PDF, 3.4 MB) insofern dar, als es eine Schritt für Schritt Anleitung für die Beschreibung von Unterrichtsmethoden im Musterformat darstellt. Deshalb habe ich dieses Kapitel – in Absprache mit dem Waxmann Verlag – auch als Datei allgemein verfügbar gemacht.

"Schaufenster des Lernens" hingegen ist - bis auf zwei Kapitel – in erster Linie ein Praxisbuch, weil es den praktischen Umgang mit E-Portfolio in 37 Mustersituationen darstellt. Es ist aber auch mehr als bloß ein Praxisbuch im Umgang mit E-Portfolios, weil – ganz allgemein – die Anwendung von Musterbeschreibungen am Beispiel von E-Portfolios illustriert. Reinhard Bauer und ich wollen damit zeigen, wie dieses Beschreibungsformat für die Analyse aber Gestaltung und Implementierung didaktische Szenarien gewinnbringend genutzt werden kann.

Zwei E-Portfolio Vorträge

Im Rahmen des 10. Symposiums der österreichischen Fachhochschulkonferenz (PDF,193 kB) in St. Pölten bin ich – der Vorgabe der VeranstalterInnen entsprechend – im ersten Hauptteil vor allem auf die Rolle von E-Portfolios im Kontext von Life Long Learning eingegangen (Foliensatz: PDF, 7.1 MB). Ich habe daher nur im zweiten Teil die Bedeutung von Musterbeschreibungen gestreift.

Im Rahmen der Campus Innovation 2011 in Hamburg hingegen habe ich ausführlicher zu Musterbeschreibungen gesprochen (Foliensatz: PDF, 3.4 MB). Das war aus meiner Sicht gerechtfertigt, weil wir (Klaus Himpsl-Gutermann und ich) 2009 schon einmal über Implementierungsstrategien für ePortfolios an (österreichischen) Hochschulen (Videoaufzeichnung) gesprochen haben. Möglicherweise waren einige TeilnehmerInnen enttäuscht, die sich vielleicht mehr allgemeinere Informationen zu E-Portfolios gewünscht hätten. Für diesen Personenkreis habe ich im Foliensatz am Schluss ein ausführliche Literaturliste zusammengestellt.

Muster und Mustersprache

Über die wesentlichen Eigenschaften einer Musterbeschreibung habe ich heute bereits einen eigenen Beitrag veröffentlicht. Im Hamburger Vortrag bin ich aber auch noch auf die Bedeutung einer Mustersprache eingegangen: Die verschiedenen Musterbeschreibungen sind nicht isoliert zu sehen, sondern verweisen aufeinander. Dieses relationale System von Musterbeschreibungen formt eine Mustersprache, weil – ähnlich wie in unserer Alltagssprache – kein Wort ohne Zuhilfenahme andere Wörter definiert werden kann. Eine Sammlung von Musterbeschreibungen zu einem Thema sind daher relationale z.T. sogar rekursive Systeme, wo ein Element nicht nur auf ein anderes verweist sondern seine eigene Identität aus dem Zusammenspiel und seiner Beziehung zu den anderen Elementen gewinnt.

Dieser Sachverhalt wird auch durch die Doppeldeutigkeit des Muster- wie auch des Methoden-Begriffes charakterisiert. Ein Unterrichtsmuster oder eine Unterrichtsmethode kann einerseits als eine Schablone (Template) in der Art eines Vorbildes verstanden werden, das nachgeahmt wird; es kann aber auch als eine dynamische Konfiguration von sich aufeinander beziehenden Elementen betrachtet werden. Für die Musterbeschreibungen bzw. für die Mustersprache ist natürlich nur die zweite dynamische Bedeutung relevant.

Wie solch eine Mustersprache am Beispiel von E-Portfolios ausschauen kann, zeigt die Grafik in diesem Beitrag. Sie stellt einen Vorgriff auf das gemeinsam mit Reinhard Bauer geschriebenen Buches "Schaufenster des Lernens" dar, das im April beim Waxmann Verlag erscheinen wird und über das ich auf diesen Webseiten ab sofort in unregelmäßiger Folge berichten werde.

 

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