Ich habe bereits voriges Jahr eine Webseite angelegt, wo ich auf alle meine Webpräsenzen verlinke. Heute habe ich diese Landing Page, die eine Startseite zu allen meinen Internetauftritten darstellt, ergänzt und textlich komplett überarbeitet. (https://www.peter-baumgartner.net/)
Diese Überarbeitung der englischen Texte meiner Landing Page war in zweifacher Hinsicht interessant:
- Einerseits habe ich für die englischen Texte erstmals recht konsequent Grammarly verwendet. Zu diesem sehr praktischen und qualitativ hochstehenden Webservice werde ich noch einen eigenen Artikel schreiben.
- Andererseits hat es mir die Überarbeitung geholfen, einen Überblick zu meinen Webauftritten zu gewinnen. Besonders interessant dabei war es für mich, darüber nachzudenken, wieso ich zwar – geplanterweise – dieses deutschsprachiges Weblog "Gedankensplitter" vernachlässigt habe, aber trotzdem nicht – wie geplant – an meiner englischen Homepage Educational Patterns weiter gearbeitet habe.
Was ist los mit meinem englischen Blog "Educational Patterns"?
Ich habe immer gedacht, dass die Umstellung von Deutsch auf Englisch der entscheidende Grund ist, warum ich kaum in meinem englischen Weblog schreibe. Beim Überarbeiten meiner Landing Page bin ich jedoch zur Auffassung gekommen, dass dies nicht der Hauptgrund sein kann. Ich habe nämlich auch viele englische Texte in meinen anderen Webauftritten geschrieben. Das betrifft insbesondere meine Statistik-Arbeiten mit R, die auf GitHub, StackOverflow und RPubs einsehbar sind, aber z.T. auch meine Reviews auf Goodreads.
Ich will nicht bestreiten, dass ich mir im Schreiben von allgemeinen englischen Texten –also wenn es sich um keine fachlichen Texte handelt, wie beim Programmieren, statistischen Auswertungen etc. – wesentlich schwerer tue. Aber inzwischen glaube ich, dass der wesentliche Grund für das völlige Auslassen meiner englisch-sprachigen Homepage inhaltlicher Natur ist.
Gründe, warum ich kaum etwas im englischen Weblog publiziert habe
- Ich bin immer noch größtenteils ein Lernender bei meinen neuen Forschungsthemen wie Open Science, Reproducible Research, Estimation Statistics und Bayesian Statistics. Zwar habe ich bereits eine Unmenge von Material gesammelt, aber mir fehlt noch ein genereller Überblick zur Eingrenzung der Thematik und damit zum Setzen der Prioritäten.
- Vor allem aber wende ich mich mit den (geplanten aber nicht geschriebenen) englischen Texten an eine ganz andere Community, als ich es gewohnt bin. Eine internationale Gemeinschaft von ForscherInnen, in der ich mich noch nicht so gut zu Hause, d.h. aufgehoben fühle und daher auch nicht so firm fühle.
- Außerdem hat die inhaltlich intensive Arbeit an meinen beiden großen neuen Schwerpunkten (Open Science und New Statistics unter Nutzung von R) hat notgedrungen dazu geführt, dass ich den Fokus stärker auf die Recherche und Lesen statt auf das Schreiben legen musste.
- Und last but not least nerven mich die ständigen recht komplexen Updates von Hugo, Blogdown und dem Academic template das ich für "Educational Patterns" verwende. So wie ich mehrere Wochen nichts geschrieben hatte, hatte ich die schon wieder die Vorgangsweise und Einstellungen vergessen und musste sie mir neu erarbeiten.
Was ist los mit meinem deutschen Blog "Gedankensplitter"?
Die generelle Idee bei "Gedankensplitter", dass ich kleinere Texte über meine Lernerfahrungen bzw. Kommentare schreibe, hat sich für "Educational Patterns" daher aus zwei Gründen nicht bewährt:
- Einerseits tue ich mir schwer, die Menge an neuem Material geeignet für Webeinträge zu portionieren.
- Andererseits bin ich mir unsicher, ob die einzelnen Themen nur für mich neu und interessant sind.
- Außerdem hat mich die Umstellung auf den neuen Gutenberg Editor genervt, sodass ich wenig Freude mit dem Schreiben in WordPress hatte. Heute habe ich mal in den sauren Apfel gebissen und mich mit dem neuen Editor auseinander gesetzt. Gar nicht so schlecht, wenn man/frau sich ein wenig daran gewöhnt hat. Ich wollte offensichtlich zu früh mit der Umstellung starten, als das Interface noch nicht ausgereift war und der Editor viele Bugs hatte.
Mein Wunsch – um nicht zu sagen: meine innere Zwangsvorstellung – auf englische Beiträge komplett umzusteigen, hat praktisch automatisch dazu geführt, dass ich auch mein deutschsprachiges Weblog vernachlässigt habe.
Weblog in Englisch oder Deutsch? Mein Dilemma
Ich habe zwei Ideen, wie ich hoffentlich aus diesem "Double Bind" wieder herauskomme:
- Größere Unbekümmertheit an den Tag legen: Schreiben was ich für interessant finde und dann sehen, wie es von der Community aufgenommen wird.
- Nach neuen inhaltlichen Erkenntnisse innehalten: Ich bin über neue Erkenntnisse meistens so begeistert, dass sie wie eine Droge auf mich wirken: Ich will immer mehr davon haben! Statt dessen nehme ich mir jetzt vor: Pausieren, das neu Gelernte verarbeiten und dokumentieren!
Trotzdem ist es so, dass beide Weblogs bedienen einfach mehr Zeit kostet, die mir forschungsmäßig dann abgehen. Ganz abgesehen davon, dass ich bei vielen Inhalten gar nicht, wo ein interessanter Beitrag besser aufgehoben ist, beim deutsch- oder englisch-sprachigen Weblog. Werkzeuge, wie automatische Übersetzung z.B. mit Google Translate, sind einerseits von ihrer Qualität (noch immer) problematisch.
Andererseits unterscheiden sich die beiden Communities deutlich, sodass derselbe Inhalt jeweils ganz anders aufbereitet werden muss. (Jedenfalls glaubte ich das bisher. Vielleicht stimmt das gar nicht?). Auf jeden Fall fällt bei der Erstellung von Screenshots zusätzliche Arbeit an (Umstellung des Betriebssystems bzw. der genutzten Software auf die jeweils andere Sprache. (Aber könnte ich nicht in der deutschen Version vielleicht die englischen Screenshots verwenden?)
Fazit unklar
Zusammenfassend muss ich leider zugeben, dass – nach wie vor – die Sachlage für mich noch recht unausgegoren ist. Mir fehlt ein überzeugender Plan, wie ich weiter verfahren soll. Einerseits möchte ich weiter meine deutsch-sprachige Community bedienen und für Rückmeldungen nutzen; andererseits bekomme ich für die doch recht speziellen neuen Themen und Fragestellungen in der englisch-sprachigen Community mehr und schneller Feedback. Und beide Communities zu bedienen, wird sich zeitlich wohl nicht ausgehen…
3 Antworten auf „Landing Page überarbeitet“
Interessante Gedanken, mir sind ein paar Tippfehler aufgefallen:
– „Startseite zu alleN meineN Internetauftritten darstellt“
– „diesem sehr pRaktischen“
– „dass -es- die Umstellung“
– “ Ich habe nämlich durch->auch viele englische Texte“
– „von ForscherInnen, wo ich mich noch“ wo -> in der
Vielen, vielen Dank! Ist mir peinlich! Aber das zeigt wieder einmal, dass ein geschriebener Beitrag sich einmal „setzen“ sollte und dann der gesamte Artikel in einem Stück nochmals gelesen (redigiert) werden muss. Der (für mich) neue Gutenberg-Editor hat auch das seine dafür getan, dass ich nicht voll auf das Schreiben konzentrieren konnte.
Kein Problem, gern geschehen.