Das ist das Audioscript für den gleichlautenden Prezi-Vortrag. Die nummerierten Absätze enthalten die Texte für die entsprechenden Folien in der Prezi-Präsentation.
01: Hallo! Mein Name ist Peter Baumgartner. Ich bin Leiter des Departments für Interaktive Medien und Bildungstechnologien (IMB) an der Donau-Universität Krems (DUK). Das Projekt über das ich hier in 400 Sekunden berichte, wird von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert. Ziel ist es die MitarbeiterInnen österreichischer Schulbuchverlage für die Erstellung, den Vertrieb und die Betreuung von digitalisierten Bildungsmaterialien zu qualifizieren.
02: Es geht dabei nicht nur um eine Weiterbildung per se, sondern darum, innovative Konzepte der Digitalisierung auf der Grundlage der komplexen Rahmenbedingungen in Österreich zu implementieren.
03: Die Herausforderung vor der wir letztlich stehen: Werden diese Innovationen auch tatsächlich an den österreichischen Schulen ankommen?
04: Das ist nicht nur eine Frage der technischen Ausstattung (also Endgeräte wie PCs, Tablets/Smartphones Audio-Equipement etc.)
05: sondern natürlich auch die Frage, inwieweit diese Möglichkeiten didaktisch innovativ in den Unterricht integriert werden.
06: Dann gibt es die wichtige, aber sehr heikle Frage der freien Bildungsressourcen Open Educational Resources, OER) , die nach kreativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen verlangt, damit unsere Schulbuchverlage weiterhin am Markt bestehen können.
07: Im Nationalen Bildungsbereich 2015, wo ich mit einer Gruppe von KollegInnen den Beitrag zur Medienkompetenz zu verantworten hatte, haben wir die Schulbuchverlage kritisiert und an ihrem Innovationspotenzial gezweifelt. Ichmuss zugeben, dass ich in der Zwischenzeit die Situation weitaus differenzierter sehe! Tatsächlich gibt es nämlich bereits viele kreative Konzepte und werden didaktische Neuerungen von den Verlagen in Pilotprojekten bereits umgesetzt. Solange aber die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen nicht geklärt sind, ist es nur verständlich, dass die Verlage vorsichtig und verhalten agieren.
08: Hier ist also vor allem auch die Politik gefordert! Und nicht nur das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, sondern auch die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, die die Schulbuchaktion verantwortet sowie auch das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
09: Im zweiten Teil meines Vortrags beschreibe ich nun die Projektorganisation
10: Wir wollen mit diesem Projekt einen Beitrag zur Verbesserung der Lernqualität für unsere Schüler und Schülerinnen erreichen. Dabei stützen wir uns auf unsere Kernkompetenz, nämlich Lernsettings mit bildungstechnologischer Unterstützung didaktisch innovativ und effektiv zu gestalten.
11: Dabei geht es nicht in erster Linie darum tatsächlich viele Lernszenarien oder Lernmaterialien im Projekt zu entwickeln. Die Idee ist vielmehr das Ziel höherer Lernqualität – wie in der Eingangsfolie auch gezeigt – über die Multiplikaktor- bzw. Hebelwirkung der Schulbuchverlage zu erreichen. Es geht vielmehr darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verlage so auszubilden, dass sie in der Lage sind in ihren jeweiligen Betrieben solche didaktisch innovative Lernressourcen nachhaltig und ökonomisch tragfähig auf den Markt zu bringen.
12: Dabei gilt es Inhalte aus ganz unterschiedlichen Bereichen zu vermitteln.
13: Das reicht von einem Verständnis verschiedener Lerntheorien, über deren mediendidaktische Integration in unterschiedliche Fachgebiete bis hin zum technischen und didaktischen Know-How für die Erstellung von Lernressourcen, die dann von LehrerInnen innovativ in ihrem Unterricht auch tatsächlich genutzt werden können.
14: Im Mittelpunkt und als Ergebnis des Projekts wird es ein Lehrgang der Donau-Universität Krems stehen, der mit den TeilnehmerInnen und Verlagsleitungen gemeinsam entwickelt wird.
15: Seamless Learning oder SeLe, wie wir es als Kurzbezeichnung auch nennen, ist ein Koordinierungsprojekt, das vom Austausch des Know-Hows der unterschiedlichen Stakeholder profitiert.
16: Stakeholder sind nicht nur die tatsächlich am Projekt involvierten Partnerinstitutionen (d.h. wir, die Donau-Universität Krems und die beteiligten Verlage), sondern wir wollen auch LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern und Politik mitdenken und einbeziehen.
17: Von unserer Seite, der Universität her gesehen, ist es nicht nur ein Lehr- und Forschungsprojekt, sondern ist auch in gewisser Weise ein Beratungsprojekt.
18: Gemeinsam mit den Geschäftsführungen der teilnehmenden Verlagen haben wir eine Steuerungsgruppe gegründet, die gemeinsam das Projekt koordiniert, Ausbildungsinhalte festlegt, aber auch über die österreichischen Rahmebedingungen nachdenkt.
- Ed. Hölzel: Besonders bekannt mit seinen Geographie-Schulbüchern, insbesondere der Seydlitz-Reihe .
- Helbling: Innsbrucker-Verlag der besonders auf Musikpädagogik spezialisiert ist.
- Inn-Verlag: Ebenfalls in Innsbruck ist auf Lehr- und Lernsysteme spezialisiert, komplette technische Seminar- und Schulausstattung aber auch Schulbücher, Schuldrucksorten und Losblattsammlungen
- ÖBV: Gehört zur Klett-Gruppe und hat Schulbücher in vielen Sachgebieten im Programm
- hpt: Schulbuchverlag Höller Pichler Tempsky auf die Bereiche Berufsschulen, Berufsbildende Schulen und Oberstufen der AHS spezialisiert.
- Westermann Gruppe Österreich: Angebot an Schulbüchern aus verschiedenen Sachgebieten
- Knowledgemarket: Bekannt besonders durch die Entwicklung und Betreuung von LMS.at sowie der Plattform Digi4School.
19: Unsere Hoffnung ist es, dass wir in diesem Projekt mit einer relativ kleinen Gruppe von Stakeholdern einen große Hebelwirkung für unser Bildungssystem bewirken können.
20: Wenn Sie sich für weitere Informationen zu diesem Projekt interessieren, bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir suchen auch LehrerInnen und Schulen, die im Rahmen von betreuten Pilotprojekten gerne mitwirken würden.