E-Learning Strategien an AT-Hochschulen

Auf Einladung der Abteilung VII/10 (Studieninnovation und Forschungsfragen im Hochschulbereich) des bm:bwk fand am 16. November ein Workshop zur strategischen Ausrichtung von E-Learning an österreichischen Hochschulen statt. An die 100 VertreterInnen von E-Learning Projekten überlegten und diskutierten den Stand sowie die weitere Zukunft von E-Learning an Österreichs Hochschulen. Es ging um eine Evaluierung der "Impulse für nachhaltige Entwicklungen" (so der Titel der Veranstaltung), die sich aus der Initiative Neue Medien in der Lehre (NML) entwickelt haben. In drei Themengruppen wurden die Erfahrungen der 25 NML-Projekte (Fördersumme: 8 Mio. €) und der 11 Strategie-Projekte (Fördersumme 3 Mio €) verarbeitet und kritisch beleuchtet.

Sektionschef Mag. Friedrich Faulhammer hielt einen sehr warmherzigen und engagierten Eröffnungsvortrag, der sich sehr wohltuend zu den Beiträgen des früheren Sektionschefs Dr. Sigurd Höllinger abgehoben hat. Herr Faulhammer hat nicht nur das Team um Frau Mag. Andrea Ecker gelobt und in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch glaubhaft klar gestellt, dass er die bisherige Entwicklung von E-Learning an den österreichischen Hochschulen als wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung der Lehre hält und diese Bewegung daher auch weiterhin unterstützten wird.

Auf Einladung der Abteilung VII/10 (Studieninnovation und Forschungsfragen im Hochschulbereich) des bm:bwk fand am 16. November ein Workshop zur strategischen Ausrichtung von E-Learning an österreichischen Hochschulen statt. An die 100 VertreterInnen von E-Learning Projekten überlegten und diskutierten den Stand sowie die weitere Zukunft von E-Learning an Österreichs Hochschulen. Es ging um eine Evaluierung der "Impulse für nachhaltige Entwicklungen" (so der Titel der Veranstaltung), die sich aus der Initiative Neue Medien in der Lehre (NML) entwickelt haben. In drei Themengruppen wurden die Erfahrungen der 25 NML-Projekte (Fördersumme: 8 Mio. €) und der 11 Strategie-Projekte (Fördersumme 3 Mio €) verarbeitet und kritisch beleuchtet.

Sektionschef Mag. Friedrich Faulhammer hielt einen sehr warmherzigen und engagierten Eröffnungsvortrag, der sich sehr wohltuend zu den Beiträgen des früheren Sektionschefs Dr. Sigurd Höllinger abgehoben hat. Herr Faulhammer hat nicht nur das Team um Frau Mag. Andrea Ecker gelobt und in den Mittelpunkt gestellt, sondern auch glaubhaft klar gestellt, dass er die bisherige Entwicklung von E-Learning an den österreichischen Hochschulen als wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung der Lehre hält und diese Bewegung daher auch weiterhin unterstützten wird.

Das Setting und die Fragestellungen

Die Veranstaltung gewann schon eine bestimte Dynamik durch das räumliche Setting (siehe Grafik): An 9 verschiedenen Tischen von 8-10 Personen wurden entsprechende Beiträge aus verschiedenen Sichtweisen erarbeitet. Der Tisch der ExpertInnen bestand aus Studierenden und der Leiterin des Evaluationsprojektes eStudy Frau Univ.Prof.Dr. Manuela Paechter. Dann gab es Tische mit VertreterInnen  der NML-Projekte und der Strategieprojekte, Tische der Steuerungsgruppe, die die NML-Projekte evaluierte und begleitete und der Jury der Strategieprojekte. (Ich musste teilweise meinen Platz wechseln, weil ich in beiden Projektinitiativen eine Rolle spielte.) Auch das bm:bwk formte eine eigene Diskussiongruppe und stellte ihre Überlegungen zur Diskussion. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Univ.Prof.Dr. Ralph Grossmann, Leiter der IFF-Abteilung "Organisationsentwicklung" der Universität Klagenfurt.

Es wurden in drei zeitlichen Abschnitten folgende Fragen diskutiert:

  1. Wie ist es den inhaltlichen (Content-)Projekten der NML-Ausschreibung gelungen nachhaltige Entwicklungen in Gang zu setzen?
  2. Welche Erfahrungen sind aus den nun mehr seit einem Jahr laufenden Strategie-Projekten zu ziehen?
  3. Wie soll es zukünftig weiter gehen? Welchen Punkten gilt es besondere Aufmerksamkeit zu schenken?

Die Ergebnisse

Das Arrangement der Veranstaltung hat zu verschiedenen Ergebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven geführt. Mit als Teilnehmer, der selbst involviert war, ist es daher nicht möglich die Ergebnisse klar, übersichtlich und vor allem vollständig darzustellen. Ich konzentriere mich daher auf einige Punkte, die mir persönlich wichtig vorgekommen sind:

  • Die Nachhaltigkeit der NML-Projekte zeigt sich vor allem dadurch, dass keines der Projekte gescheitert ist (hier wurde ein Lob der ständigen und professionellen Begleitung durch die Steuerungsgruppe ausgesprochen) und nach wie vor aktiv ist.
  • Unter Nachhaltigkeit wird aber nicht bloß die Erreichbarkeit der Ergebnisse über eine URL verstanden, sondern die ständige Wartung und Pflege der Projektinhalte. Wartung und Pflege – das hat sich deutlich gezeigt – ist eine Chefsache, kann nicht den einzelnen HochschullehrerInnen überlassen werden, sondern muss in die Struktur der jeweiligen Hochschule integriert werden.
  • Die Content-Projekte haben eine Leuchtturmfunktion übernommen und waren die Voraussetzung für die nachfolgenden E-Learning Strategie Projekte. Diese wären ohne, dass eine professionelle Community geschaffen und ausgebildet wurden, nicht möglich gewesen.
  • Als Erfolgsfaktoren für die Nachhaltigkeit wurden erwähnt:
    • Nicht für die Studierenden entwickeln, sonden mit den Studierenden entwickeln! Die Einbindung der Studierenden ist für die nachhaltige Entwicklung zentral. Schließlich sind es ja die Studierenden, denen diese Angebote letztlich zugute kommen sollen.
    • Obwohl die strukturelle Einbindung für eine nachhaltige Entwicklung zentral ist, bleibt das persönliche Engangement der BetreiberInnen und Pioniere weiterhin äußerst wichtig. Die Anonymität der Struktur muss mit dem persönlichen Commitment verantwortlicher Persönlichkeiten ergänzt werden.
    • Strategien die E-Learning in die Curriculas integrieren ("Push-Initiativen") müssen durch Initiativen, die neue Curricula gestalten, die E-Learning erforderlich machen ("Pull-Initiativen") ergänzt werden.
    • Die Weiterentwicklung von E-Learning Strategien hängt eng mit der strategischen Positionierung der jeweiligen Hochschule zusammen und muss den Blick auf den europäischen Bildungsraum richten (eBologna): Wozu braucht die jeweilige Hochschule im europäischen Bildungskontext E-Learning?
    • Nachdem mit den NML-Projekten Initiativen "von unten" gestartet wurden, geht es jetzt darum diese Bewegungen "von oben" zu stärken. Das geht sowohl über Zielvereinbarungen als auch über Anreizsysteme für Lehrende. Stab- und Liniensysteme der Anleitung müssen sinnvoll kombiniert werden.
    • Die Sicherung der Nachhaltigkeit ist eine Führungsaufgabe; sie erfordert das persönliche Engangement von (Vize-)Rektoren und die Integration von Qualitätsmanagement und Controlling in die jeweilige Organisationsstruktur.

Zu überwindende Schwierigkeiten

Es wurden einige Problempunkte kritisch angemerkt:

  • Die Strategie-Entwicklungen sind zum Teil an der Basis noch nicht angekommen. So gab es manche kritische Anmerkungen von VertreterInnen der NML-Contentprojekte zu den Tischen der Strategieprojekte.
  • Es gibt nicht nur Unterstützung für E-Learning sondern auch (nach wie vor) Widerstände; in einigen Teilen der Community ist auch bereits eine Übersättigung von E-Learning zu bemerken. - Höhere didaktische Flexibilität der E-Learning Angebote könnte hier eventuell helfen.
  • Der strategischen Ausrichtung durch das (Vize-)Rektorat steht zum Teil der Senat mit seiner Curriculumskompetenz entgegen.
  • Die Anreizmodelle für die Lehrenden sind z.T. zu einfach gestrickt (weniger Präsenzlehre durch E-Learning) und erfordern in nächster Zeit besondere Anstrengungen beim Suchen und bei der Implementierung kreativer Modelle.

Zukünftige Schwerpunkte (2007-2009)

Am Ende wurden - leider aus zeitlichen Gründen meiner Ansicht nach etwas zu kurz gekommen - Ideen für die zukünftige Schwerpunktsetzung angedacht. Es folgt wiederum ein persönlich gefärbter Auszug aus der Diskussion:

  • Eine stärkere Beachtung didaktischer Szenarien ist nach wie vor wichtig. Nach wie vor sind es noch meist "niedere" Formen von E-Learning (wie Download von PDF-Dateien, Präsentation von Webseiten) die massenhaft verbreitet sind. Es werden Contentpools benötigt, deren Inhalte eine Einbindung in eine Vielzahl didaktischer Szenarien ermöglichen.
  • Standardisierung von E-Learning Technologien, Open Source, Open Content (hier wurde insbesondere auf die Creative Commons Linzenz hingewiesen), Entwicklung neuer Informationsservices (Meshup = Mischen von Inhalten, Anwendungen und IT-Infrastrukturen) sind wichtige Punkte für die zukünftige Entwicklung.
  • Weiters wurden genannt die Forschung zu neuen didaktischen Szenarien für E-Learning, die Schaffung einer nationalen Zertifizierungs- und/oder Clearingstelle für E-Learning an österreichischen Hochschulen, der weitere Ausbau der österreichischen ePortfolio-Initiative, die stärkere Kooperation mit internationalen Organisation und Partnern aus der Wirtschaft, die stärkere Integration von E-Learning mit Verwaltungs- und Administrationssoftware (= "Campus Management"), die Förderung von Joint und Double Degrees, die Schaffung von (gesetzlichen) Rahmenbedingungen zur Unterstützung (elektronischen Prüfungen, Rechts- und Organistionsmodelle, Anreizsysteme wie Leistungspunkte auch für die Lehre, siehe z.B. das neue Konzept der Teaching Points).

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