Blended Learning: Sowohl Inhalt als auch Methode

Ein großer Teil des Erfolges meines Departments im letzten Jahr geht auf die Ausweitung der Lehraktivitäten zurück: Neben unserem Klassiker "eEducation" haben wir 3 neue Lehrgänge entwickelt, adaptiert und gestartet. Bei diesen Lehrgängen haben wir E-Learning nicht bloß als Anwendung und Umsetzung der gelernten Inhalte, sondern ganz generell als eine – für die meisten Studierenden neue und zum Teil durchaus auch kritisch betrachtete – Unterrichtsmethode eingesetzt.

Ein großer Teil des Erfolges meines Departments im letzten Jahr geht auf die Ausweitung der Lehraktivitäten zurück: Neben unserem Klassiker "eEducation" haben wir 3 neue Lehrgänge entwickelt, adaptiert und gestartet. Bei diesen Lehrgängen haben wir E-Learning nicht bloß als Anwendung und Umsetzung der gelernten Inhalte, sondern ganz generell als eine – für die meisten Studierenden neue und zum Teil durchaus auch kritisch betrachtete – Unterrichtsmethode eingesetzt.

Ausweitung des Blended Learning Konzepts

Die Anwendung unseres Blended Learning Konzepts nicht nur beim bisherigen Kernlehrgang eEducation, sondern auch in den Masterlehrgängen Gifted Education, Educational Leadership und PROvokativpädagogik hat eine neue didaktische Qualität in der Lehrgangsbetreuung mit sich gebracht. Nun wird E-Learning nicht bloß als Anwendung und Umsetzung der gelernten Inhalte – wie es bei eEducation eder Fall ist – eingesetzt, sondern ganz generell als didaktische Unterrichtsmethode. (Um dieser Ausweitung unserer Lehraktivitäten auch im Titel gerecht zu werden, haben wir den Fachbereich "Bildungstechnologie" nun in "Mediengestütztes individualisiertes Lernen" umbenannt.)

Auf den ersten Blick mag es Laien überraschen, warum solch eine Ausweitung von besonderem Interesse ist. Schließlich wurde das didaktische Konzept einmal ausgearbeitet und erfolgreich implementiert und braucht daher "nur" auf andere Inhalte "umgelegt" werden (vgl. dazu auch den Artikel aus dem letzten Jahr von mir: Blended Learning Arrangements.)

Adaptierungen nicht trivial

Gerade in der "Umlegung" auf andere Bereiche besteht aber die nunmehrige didaktische Innovation: Während bei eEducation sowohl die Lehrgangsteilnehmer/-innen als auch der unterrichtende Staff von der Thematik her sozusagen E-Learning affin sind, ist dies bei Lehrgängen wie z.B. PROvokativpädagogik ja von vornherein überhaupt nicht der Fall. Es müssen daher ganz besondere Ausbildungs- und Betreuungsmaßnahmen für Teilnehmer/-innen und Lehrbeauftragte getroffen werden. Und: Die Umsetzung muss dabei so konzipiert werden, dass sie sowohl vom Zeitpunkt, der Zeitdauer als auch den dabei vermittelten Inhalten nicht dem eigentlichen Ziel des Lehrganges widersprechen.

Diese Adaptierungen sind aus mehreren Gründen nicht trivial.

  1. Erstens gibt es dazu überraschend wenig Erfahrungen. Viele jener Lehrgänge, die sich didaktischer Innovationen im Bereich E-Learning rühmen, sind von ihren Inhalten bereits auf dieses Thema fokussiert.
  2. Zweitens handelt es sich bei unseren Lehrgangsteilnehmer/-innen ja um Studierende, die bereits seit längerer Zeit berufstätig sind und im Durchschnitt knapp unter 40 Jahre sind. Das bedeutet, dass wir bei unserer Studierendenpopulation nicht auf deren Kenntnisse aus der Erstausbildung zurückgreifen können.

Sonderfall eEducation - unser "Frontrunner"-Lehrgang

Ein weiterer Punkt, der mir im Zusammenhang dieser Adaptierungen aufgefallen ist: Zwischen unserem "Muster"-Lehrgang eEducation und den anderen Lehrgängen gibt es eine Reihe von synergetischen Querverbindungen.

  • Dies liegt einerseits darin begründet, dass eEducation ständig "rund"erneuert wird, d.h. immer die gerade aktuellsten Inhalte beinhaltet. Die Namen der Module (wie z.B. bei "meinem" Modul "Bildungstechnologie") sind quasi nur Türschilder, die jeweils den Eintritt in die gerade aktuelle Inhalte ermöglichen, d.h. jeweils mit den neuesten Instrumenten und Technologien arbeiten.
  • Viele dieser Inhalte, werden dann später – quasi in einer zweiten Runde (d.h. bei neuen Lehrgangsstart) – dann selbst als (neue) Unterrichtsmethoden nutzbar gemacht. Der Transfer der Experimente in eEducation findet dabei teilweise durch die Studierenden selbst statt. Die in eEducation vermittelten Konzepte werden in den jeweiligen Projekten und Praktikas der anderen Lehrgänge meistens dann von fortgeschrittenen eEducation-Studierenden bzw. Absolvent/-innen umgesetzt.

Unsere ersten Erfahrungen - und vor allem die erfolgreichen Neustart
dieser Lehrgänge, die zu einem nicht unwesentlichen Teil auf die
Mundpropaganda der Studierenden zurück zu führen sind - haben gezeigt,
dass uns dies im Großen und Ganzen gelungen ist. Eine Publikation, in
der diese Erfahrungen zusammengefasst werden, ist in Vorbereitung.

Postscriptum

Soweit mir bekannt sind, sind alle Lehrgänge für dieses Semester bereits ausgebucht. Einzig und allein für eEducation – der aus obigen Gründen weniger Vorlaufmassnahmen braucht und daher traditionell etwas später anfängt – sind noch Anmeldungen möglich: http://www.donau-uni.ac.at/eeducation

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