Forschung und Verallgemeinerung

Eine wesentliche Idee in meinem Buchprojekt "Plädoyer für didaktische Vielfalt – Zur Taxonomie von Unterrichtsmethoden" besteht darin, dass ich verschiedene Abstraktionsebenen der Beschreibung unterscheide. Der Gedanke selbst stammt von Karl-Heinz Flechsig. Die drei von ihm vorgeschlagenen "didaktischen Rekonstruktionsstufen" werden von mir zu sechs Beschreibungsebenen, die sich nach ihrem Grad der Verallgemeinerung unterscheiden, erweitert.

Eine wesentliche Idee in meinem Buchprojekt "Plädoyer für didaktische Vielfalt - Zur Taxonomie von Unterrichtsmethoden" besteht darin, dass ich verschiedene Abstraktionsebenen der Beschreibung unterscheide. Der Gedanke selbst stammt von Karl-Heinz Flechsig. Die drei von ihm vorgeschlagenen "didaktischen Rekonstruktionsstufen" werden von mir zu sechs Beschreibungsebenen, die sich nach ihrem Grad der Verallgemeinerung unterscheiden, erweitert.

Angeregt durch einen Artikel von Phillip Mayring Generalisierung in qualitativer Forschung ist mir klar geworden, dass diese unterschiedlichen Abstraktionsgrade nicht nur in der Beschreibung, sondern auch in der Forschung relevant sind. Darin zeigt sich wiederum die schon mehrmals erwähnte Wechselwirkung zwischen (Be)Schreiben-Forschen-(Be)Schreiben.

In diesem Beitrag möchte ich nun vor allem auf die Forschungsseite dieses Wechselverhältnisses eingehen.

  1. Der Prozess der Generalisierung kann als ein Spiralprozess aufgefasst werden, wie im Bild Generalisierung I dargestellt. Als Spirale deshalb, weil der in der Grafik dargestellt Kreisprozess in der nächsten Runde auf einer neuen (höheren) Ebene mit der Beobachtung einer neuen Situation wieder von vorne beginnt. Es wechseln sich  Verallgemeinerung durch Induktion und Verallgemeinerung durch Deduktion ab. Das Pendel schlägt zwischen Beobachten mit nachfolgender Induktion und Gestaltung (Anwendung) mit nachfolgender Deduktion hin und her.
  2. Wichtig aber in diesem Zusammenhang ist es zu bemerken, dass es verschiedene Ziele mit unterschiedlichen Graden der Verallgemeinerung gibt. Und was noch wichtiger ist: Jede dieser unterschiedlichen Ebenen der Generalisierung haben in bestimmten Situationen ihre Berechtigung! Wenn ein Forschungsfeld noch völlig unbekanntes Terrain darstellt, muss es exploriert werden. Ein standardisierte Erhebung mittels Fragebogen macht dann noch keinen Sinn, weil weder klar ist, wer befragt werden soll und wonach gefragt werden soll. Trotzdem macht eine explorativen Studie (Abstraktionsgrad 7) nicht nur Sinn, sondern liefert auch einen Beitrag zu Entwicklung der Wissenschaften, weil sie die Grundlage für weitere Studien mit höheren Abstraktionsgrade bilden kann, wie ich dies in Generalisierung II  dargestellt habe.
  3. Mayring zeigt in den genannten Artikel, dass es auch viele unterschiedliche Strategien der Generalisierung gibt, die wiederum jeweils als Ziel eine unterschiedliche Stufe der Verallgemeinerung verfolgen (siehe Generalisierung III und Generalisierung IV).

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert