Niall Sclater: OpenLearn (OER Seminar, 3)

Das ist der dritte Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources – Institutional Challenges", das an
der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

Das ist der dritte Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources - Institutional Challenges", das an der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

Niall Sclater berichtet, dass Open University (OU) in Großbritannien (UK)  etwa 200.000 Studierende hat, 40.000 davon leben nicht im UK. 150.000 sind Undergraduates, 10.000 Studierende haben Behinderungen.

Die OU verwendet moodle und hat für die open source Moodle Community auch viele eigene Entwicklungen und Verbessserungen beigetragen.

Der OpenLearn Website LearnSpace  ist - viele andere Initiativen zu "Open Content" –  ein durch die William und Flora Hewlett Foundation gefördertes riesiges Programm (100 Mio US $). Ziel ist es 5400 Stunden Kursmaterial zu produzieren; 900 Stunden sind bereits vertig.

LearnSpace enthält damit frei verfügbare Inhalte, die aus den OU Kursen kommen, also speziell für eigenverantwortliche LernerInnen - mit wenig formaler LehrerInnen-Unterstützung - entwickelt wurde. Er ist mit dem speziell für die Lehrenden- Community entwickelten LabSpace verknüpft, wo Inhalte hinauf geladen, getauscht, kooperiert und experimentiert werden kann.

LabSpace

Der LabSpace stellt Werkzeuge, die z.T. im Rahmen der Förderung eigens entwickelt wurden, zur Verfügung:

  1. Kontaktnahme:
  • Jeder Modul hat zwei Diskussionforen: Eines für Lernende und anderes für Lehrende
  • Web-basiertes Videoconference System: Registrierte NutzerInnen können in jedem Modul ein Videokonferenz-System buchen. Die Konferenzen werden aufgezeichnet und können später wieder abgespielt werden. Es wird dazu ein Link zur Verfügung gestellt, der dann gemailt, gepostet, veröffentlicht werden kann. Eine Webcam und Mikrofon muss die NutzerInnen natürlich selbst lokal installiert haben. Das Konferenzsystem Flashmeeting wurde von der OU eigens entwickelt.
  • Awareness Werkzeug und Instant Massages: Es wurde mit MSG eigens ein "persönliches Radard" entwickelt, das anzeigt wer in dem betreffenden Modul gerade online ist. Mit diesen Personen ist sofortige Chat-Kontaktnahme möglich.
  • Download:
  • Alle Kurse der Open University werden gespiegelt - und zwar als eigenständige Versionen. Damit soll ein Remixing (Vermischen der Module) - unabhängig von den "offiziellen" Kursen ermöglicht werden.
  • Zusätzlich soll - in Zukunft - hier weiteres Material aus OU (auch auch anderen) Quellen auf diesem Webspace versammelt werden.
  • Ein eigens entwickeltes Mindmapping Werkzeug namens Compendium: Compendium ist ein Werkzeug, das die visuelle Darstellung von Argumenten und Begriffszuammenhängen erlaubt (-> Beispiel für eine Compendium-Anwendung). Es kann kostenlos heruntergeladen werden und plattformunabhängig (Windows, Mac oder Linux) installiert werden. Es funktioniert dann auch ganz unabhängig von LapbSpace. Indem die Mindmap in HTML konvertiert wird, kann sie als Orientierung für andere LernerInnen in LabSpace hinaufgeladen werden.
  • Remix:
  • Während LearingSpace nur gelesen werden kann, haben registrierte NutzerInnen von Labspace auch Schreibrechte und können damit Inhalte verändern.
  • Remix Einheiten: Die strukturierten Datenfile die man in moodle sieht, können heruntergeladen werden und dann mit einem beliebigen XML-Editor oder Text-Editor geändert werden.
  • Remix Wissenslandkarte: Die mit Compendium entwickelte grafische Mindmap kann heruntergeladen werden und mit neuen (anderen) Websites verknüpft, erweitert etc. werden.
  • Die Ergebnisse sollten natürlich wieder auf LabSpace hinaufgeladen werden, damit auch andere NutzerInnen davon profitieren.

Über eine eigene Research Zone können aktuelle Entwicklungen und Diskussionen mitverfolgt und Feedback gegeben werden.

Strategische Überlegungen

Für die OU wird das OpenLearn Programm vor allem durch die Exploration in neue Geschäftsmodelle motiviert. Obwohl die Kurse frei verfügbar sind, können damit natürlich Abschlüsse erworben werden und gibt es auch keine tutorielle Unterstützung. Die Initiative zielt gerade darauf ab in Zukunft die Vermarktung der tutoriellen Unterstützung und die Zertifizierung bzw. Akkreditierungendurch die OU zu verbessern. Letztlich geht es darum mehr Einnahmen durch Studiengänge zu erzielen.

Die OpenLearn Initiative geht davon aus, dass Content sich zu Aktivität wandelt (indem vorgefertigte Inhalte nicht bloß übermittelt werden, sondern vor allem Lernaktivitäten motivieren) und umgekehrt Aktivitäten zu Content werden (indem z.B. ein Vortrag aufgenommen wird und als Podcast in die Lernplattform gestellt wird.)

Fragen die für Niall relevant sind:

  • Können FernUniversitäten in einer Welt mit frei verfügbaren Content überleben? Wenn ja, wie?
  • Sollten wir nicht mehr Gewicht darauf legen, dass Studierende Inhalte verändern und wiederverwenden können statt uns auf die eigene Entwicklung von spezieller Lernressourcen zu konzentrieren?
  • Wie können sich selbst organisierende und erhaltende Lerngemeinschaften gebildet werden, die sich um Freie Bildungsresourcen sammeln und in ihren jeweiligen Lehr-/Lernprozessen die Inhalte weiter entwickeln?
OER Seminarbericht Inhaltsverzeichnis OER Seminarbericht Inhaltsverzeichnis

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