Peter Baumgartner: ökonomische Aspekte (OER Seminar, 6)

Das ist der sechste Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources – Institutional Challenges", das an
der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

Das ist der sechste Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources - Institutional Challenges", das an der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

In meinem Referat habe ich - kommend von einer didaktischen Fragestellung – mögliche Geschäftsmodelle für OER beleuchtet. Da ich diese Ideen demnächst veröffentlichen werde, folgen anbei nur einige kurze Hinweise zu den von mir vertretenen Hauptthesen:

  1. Die Qualität eines Lern- oder Bildungsarrangement ist eine Kombination von Inhalt und didaktischen Setting. Die Konzentration auf den Content alleine kann noch keine entsprechende Lernqualität sicherstellen.
  2. Verschiedene Formen von OER kommen besonders gut in bestimmten didaktischen Arrangement zum Einsatz.
  3. OER hat vor allem dort große Chancen wo gesehen wird, dass Bildung nicht  mit dem Transfer von Content gleich zu setzen ist.

Ein Versuch Geschäftsmodelle zu kategorisieren

Je nachdem ob es sich um private oder öffentliche Institutionen  und um  Materialien für den Selbstlerner oder für blended learning Arrangment lassen sich vier verschiedene Optionen unterscheiden, die ich in einem Vier Quadranten Modell zusammengefasst habe. (Siehe Folie 27 des beiliegenden Foliensatzes)

[In der Diskussion meines Referats hat mich Max Senges (ein Doktorand an der OUC) auf eine wichtige Inkonsistenz hingewiesen: Ich hatte auf der Y Achse zuerst blended learning als reinem face-to-face Unterrichts verstanden und dem virtuellen Lernen ohne menschlichen Support gegenübergestellt. Ich wollte damit einen Unterschied machen zwischen Online-Kursen, die rein für das Selbstlernen, also den autonomen Lernenden konzipiert sind und jenen Kursen, die tutoriellen Support benötigen. Ich habe nun die ursprünglichen Achsen (blended learning und virtuell learning) zu blended learning material und self learning material geändert.]

Die Grundidee dieser Unterscheidung war es, dass ich vermute, dass OER als blended learning material, also Content, der nicht selbst erklärend ist und menschliche Betreuung braucht, größere Chancen der Durchsetzung hat. Institutionen wie das MIT können diese Art von Inhalten leichter weitergeben, weil es klar ist, dass für effiziente Lernprozesse die (zu zahlende) tutoriellen Services der Institution benötigt werden. Allerdings zeigt das Beispiel von OpenLearn der Open University, dass es durchaus Sinn macht, auch komplette Selbstlernkurse frei zu geben. Es bleibt ja immer noch die Macht der Zertifizierung bzw. Akrreditierung bei der jeweiligen Institution! - Ich bin mir daher nun nicht mehr so sicher, in wie weit mein Kategorisierungsversuch eine  geeignete Heuristik zum weiteren Nachdenken darstellt. Ich muss mir sowohl die Achsen als auch die vier Quadranten des Modells nochmals genauer überlegen und ausformulieren.

Strategien für eine größere Verbreitung von OER

Die Motivation für das 4-Quadrantengeschäftsmodell war es entsprechende Strategien für eine größere Verbreitung von OER zu entwickeln. Dazu habe ich Ergebnisse des OLCOS-Projektes, an dem ich auch beteiligt war, referiert. Unter anderem ist für eine weitere Verbreitung von OER auch eine größere Bekanntheit mit der Creative Common Lizenz sowie zu anderen Fragen notwendig. Hier habe ich auf die Tutorials verwiesen, die im Rahmen des OLCOS-Projektes auf dem WikiEducator gerade entwickelt werden. -> Siehe http://wikieducator.org/Open_Educational_Content.

Weitere Bemerkungen verband ich mit Hinweisen zu unserem MELT Projekt, dessen Website auf http://info.melt-project.eu soeben eröffnet wurde.

 


PS.: Beiliegend findet sich zum ersten Mal ein frei zugänglicher Foliensatz als PPT-Datei. Bisher hatte ich die Folien immer noch als PDF vor unberechtigten Kopieren geschätzt. Nun probiere ich mit dem neuen Zusatz der Creative Common Lizenz auf der ersten Folie, die Datei frei weiterzugeben. Ich muss zwar erwähnt werden und jegliche kommerzielle Nutzung muss mit mir übereingestimmt (d.h. über deren Konditionen bei mir angefragt) werden, aber Veränderungen und das Zurückspielen unter derselben Lizenz sind nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht.

Open Educational Resources - Economic Aspects Open Educational Resources - Economic Aspects

Größe: 12.1 MB - File type application/vnd.ms-powerpoint

OER Seminarbericht Inhaltsverzeichnis OER Seminarbericht Inhaltsverzeichnis

Größe: 1.7 kB - File type text/html

 

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