Zeiten ändern sich

Es gab einmal eine Zeit, wo der Informationsfluss bezüglich Internet in unserer Familie eine Einbahnstraße war: Von mir zu meiner Frau. Nun, das hat sich inzwischen grundsätzlich geändert. Meine Frau führt nicht nur ihr eigenes Weblog Softskills, aus dem ich immer wieder Anregungen bekomme, sondern weist mich auch extra immer wieder auf interessante Sachen hin. So habe ich beispielsweise den Hinweis auf den Video von Michael Wesch zum Web 2.0 The machine is us/ing us, den ich inzwischen selbst in mein Weblog aufgenommen habe und auch bei Vorträgen immer wieder vorzeige, von ihr bekommen.


Mit einem Wesch-Video, der diese Veränderungen zu charakterisieren versucht

Es gab einmal eine Zeit, wo der Informationsfluss bezüglich Internet in unserer Familie eine Einbahnstraße war: Von mir zu meiner Frau. Nun, das hat sich inzwischen grundsätzlich geändert. Meine Frau führt nicht nur ihr eigenes Weblog Softskills, aus dem ich immer wieder Anregungen bekomme, sondern weist mich auch extra immer wieder auf interessante Sachen hin. So habe ich beispielsweise den Hinweis auf den Video von Michael Wesch zum Web 2.0 The machine is us/ing us, den ich inzwischen selbst in mein Weblog aufgenommen habe und auch bei Vorträgen immer wieder vorzeige, von ihr bekommen.

Referenzieren der Hinweise?

Eigentlich müssten nicht nur die AutorInnen zitiert werden, sondern auch jene Personen, denen wir die Hinweise zu diesen persönlich wichtigen Ressourcen verdanken. Im Internet wird dies durch Funktionen von Social Software durchaus ja gemacht; im normalen f2f-Alltag ist das noch selten der Fall. Beim Zitieren wissenschaftlicher Arbeiten würde es uns derzeit wohl überhaupt komisch vorkommen, obwohl es sicherlich interessant und auch für das Verständnis des Erkenntnisganges wichtig wäre. Es fehlen uns dazu aber noch die entsprechenden Werkzeuge.

Pull statt Pushprinzip

Viele Hinweise meiner Frau bekomme ich über Mail. Das ist vielleicht ein wenig absurd, weil Ingrid in Hörweite im Nebenzimmer sitzt. Manchmal würde da auch ein Schreien genügen, aber eine URL ist wohl verbal nicht besonders gut kommunizierbar. Außerdem wollen wir als anständige Internetbürger unsere Infos ja nicht aufdrängen, sondern jeder soll sich selbständig entscheiden, wann er/sie die Information braucht und holen will (pull statt push). Konsequent weiter gedacht wäre dann aber eigentlich auch dieser Mailverkehr einzustellen und wir müssten ein Familienwiki oder ähnliches anlegen.

Veränderungen, die langsam - quasi schleichend - in der unmittelbaren Umgebung vor sich gehen, sind häufig nicht wahrnehmbar. Als meine Frau mit dann aber ihr Weblog gezeigt hat an dem sie - still und heimlich schon Wochen gearbeitet hat- war ich aber dann doch extrem beeindruckt. Abgesehen davon, dass es künstlerisch viel besser gestaltet ist als meines - das ich vom Design und vor allem vom Banner her langsam satt habe - ladet es mit den vielen Links zum Stöbern ein. Ein Beispiel ist ihre Blogroll, die auf sehr viele gute Blogs hinweist. [Ich bin schon neugierig wenn der Link auf mein eigenes Weblog - natürlich aus Platzgründen 😉 - verschwinden wird.]

Lesekultur und Studierverhalten verändern sich

Da ist mein eigenes Blog weit mehr auf mich konzentriert. Ich verwende es überwiegend um meine eigenen Gedanken auszuformulieren und zu strukturieren. Ich wüsste auch gar nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte, all diese vielen anderen Infos zu lesen und zu verarbeiten. Bisher habe ich es nicht zu einer systematischen Integration des Lesen der mich interessierenden RSS-Feeds in meinem Arbeitsablauf gebracht. Aber irgendwie muss ich dies vielleicht mal versuchen.

Es scheint mir, dass das Lesen von (Fach-)büchern immer absonderlicher wird. Abgesehen davon, dass ein konzentiertes längerfristiges Arbeiten nur in der Abtrennung von allen Kommunikationskanälen möglich ist (nicht in die Mail schauen, Notifikationssysteme ausschalten, Skype Onlinestatus auf unsichtbar stellen etc.) hat sich das Lesen von Büchern – zumindest in meinem Fachgebiet – grundlegend geändert. Das Lesen des Buches ist nicht mehr ein sich selbst genügender Zweck sondern stellt den Beginn einer umfangreichen Internetrecherche dar.

Das Lesen von Wikinomics, ein übrigens sehr empfehlenswertes Buch, zu dem ich sicherlich noch auf diesen Seiten etwas sagen werde, hat mir das deutlich gemacht. Das Buch war eigentlich nur parallel mit einem eingeschalteten Rechner, auf den ich die Argumentation nach verfolgt und überprüft habe, zu lesen. Ein ständiges Springen vom Buch zum Internetbrowser war die Folge. Da ich Bücher nicht gerne auf meinem Schreibtisch vor dem Bildschirm - nachdem ich die Tastatur weg geschoben habe - lese, sondern mir dazu bequemere Plätze aussuche (Couch, Schaukelstuhl, Bett), war es angenehm einen Laptop mit Wireless LAN in der Wohnung zu haben. Ohne diesen ständigen Wechsel Lesen-Internetrecherche-Lesen wäre das Buch bei weitem nicht so informativ und wertvoll für mich geworden. Über 50 neue Links habe ich dabei geFURLed.

Ein weiterer Wesch-Video A Vision of Students Today versucht diese Veränderung des Studierverhaltens deutlich zu machen. Wenn Ihnen die englischen Texteinblendungen zu schnell gehen, es gibt ein Transkript des Films.

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