Miguel-Angel Sicilia: technische Aspekte (OER Seminar, 5)

Das ist der fünfte Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources – Institutional Challenges", das an
der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

Das ist der fünfte Teil meines Berichtes über das Seminar "Open Educational Resources - Institutional Challenges", das an der Universitat Obertate de Catalunya (UOC) vom 22.-24. November 2006 stattfand. Das Seminar wurde vom UNESCO Lehrstuhl für E-Learning organisiert (siehe auch Pressemeldung der UOC).

Der Vortrag von Miguel-Angel Sicilia war für mich ganz besonders interessant. Er hat als einziger über Möglichkeiten die Implementierung didaktischer Ideen gesprochen und war in seinen Gedankengängen mir sehr nahe. Insbesondere ist er auch auf die Bedeutung von IMS Learning Design eingegangen.

Miguel-Angel beginnt mit einer kritischen Bemerkungen zur Defintion von OER, "Open Educational Resoures are digitized material offered freely and openly for eductors, students and self-learners to use und re-use for teaching, learning & research." Er bemerkt, dass sich in dieser Defintion Begriffe finden, die sich nicht ausschließlich auf den "Enduser Lerner" beziehen. So wäre in der Defintion auch empirische Daten, Designs oder Schnittstellen zu verstehen. Außerdem ist der Material-Begriff sehr allgemein und gibt keine Spezifizierung zur Granularität (= der Größe des Inhaltsmoduls) an. Für ihn schließt der Begriff "open" den Zugang und die Verwendung von transparenten Ressourcen ein. Erst durch die Transparenz (z.B., gute Dokumentation, klare Schnittstellenbeschreibung etc.) wird eine Adaption (Veränderung) ermöglicht.

Semantic Web Technologie

Er geht dann auf eine Reihe von notwendigen technische Requisiten für OER ein, wie

  • Universal Design (z.B. W3C WAI Guidelines)
  • Cross-Browser & Cross-Paltform Compatibility
  • Standard Compliance (z.B. ADL SCORM) - nicht jeder sollte gleich sein eigenes XML-Derivat entwickeln, sondern schauen ob mit den bestehenden Standards das Auslangen gefunden werden kann.
  • "Find-Ability": wird erleichtert durch Metadaten und "Rich Queries". Hier kommen nun die Technologie des Semantic Web zum Zug. Ein Beispiel wäre das Werkzeug OpenCyc, eine open source multidimensionale Wissens- und Schlussfolgerungsdatenbank. So kann z.B. für ein bestimmte Land gefragt werden, an welche andere Länder es angrenzt. Es können dann z.B. Suchanfragen wie "around Austria" abgeschickt werden. Ein anderes Beispiel ist Annotea, das in den W3C Browser Amaya inkludiert ist und ein Werkzeug zum kooperativen Annotieren von Webseiten darstellt. (Siehe auch den Annotation & Authoring Website.)

Re-Use ist für ein empirisches Datum: wie viele Leute haben das Material (wieder-)verwendet. Re-Usability hingegen ist das Potential, dass bestimtes Material so entwickelt bzw. gestaltet wurde, dass es wiederverwendet werden kann. Re-usability sollte extra gefördert und ausgezeichnet werden.

Referenz zu Tom Boyle

In einem Privatgespräch weist mich Miguel-Angel auf die Arbeiten von Tom Boyle, dem Direktor des Learning Technology Research Institute (LTRI) an der London Metropolitan University hin, der soeben eine großen Research Grant zum Thema wiederverwendbarer Lernobjekte bekommen hat. Mir sind seine Arbeiten schon in verschiedenen Zusammenhängen unter gekommen. Einseits als Zitat in einem Artikel ehemaligen Hagen-Mitarbeiter Sascha Bobrwoski und Olaf Nowaczyk (Design principles for authoring dynamic, reusable learning objects), andererseits als Gewinner eines EASA Awards (Learning Objects for Introductory Programming). Besonders interessant in dem mich interessierenden Zusammenhang sind die  LTRI-Forschungsprojekte zum Thema Lernobjekte und -Design.

 

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